1
mänlich,Adj.
Gegensätze:
.Syntagmen:
der mänliche agnat / erbe
(oft) / stam, die mänliche person, das mänliche geschlecht
.Belegblock:
er [gott] beschuͦff sy mennlichs
[Var. 1475
man2
/ Froschauer
1530 / Eck
1537: ;
menlinLuther
1545, 1. Mose 1, 27: ]
vnd weiplichs. Wir ordnen yn eim jetlichen bistuͦm ein Collegium für mannlich person begobt mit guͦter narung für der achtburger oder leüt kint.
wie und von recht prüeder erben solten, ob ja ain tail an mändlich erben vergieng.
Souil von dem maͤndlichen stamen von Jagello vnd seinem Sun Olgierd herruerend.
4.
›männlich, des Mannes, die Eigenschaften, Natur eines Mannes aufweisend‹; vgl. 1
(der
) 2, auch 5.Bedeutungsverwandte:
vgl. .Syntagmen:
jungfrauen nicht m. sein
; der mänliche affekt / leib / schuz / same, die mänliche list / natur / scham / stimme, das mänliche glied / recht / werk
.Belegblock:
Swenn aber der süzen blumen lust durch menlich list gevallen ist, | wib nennet man sie denne.
Ebd.
13
: Ouch ob sie menlich recht begat | und vrucht gebirt, alrest den rat, | daz hoste phat | errungen hat.
Got herre min, der da ist | [...] | In Marien gegozzen | Mit des heiligen geistes vluz | Gar ane menlichen schuz.
Ein man, der do leit bei weiben | Und wil sein menlichs werk treiben, | Der [...].
Da von spricht Augustin, sam sy | in on mendlichen sam enpfy | und on leipleich geluste.
wenne sú [Marie] nút von menlichem somen hette enphangen.
Ebd.
190, 21
: also ist der lichame vnsers herren geschaffen [...] one alle erkentnisze menlicher naturen.
die seindt jungfrauen, die von natur nit mannlich seindt.
das manchem man die feiss abgefrorenn warenn, ettlichenn die mänlichen glider abgefrorenn, das mans hatt meisen abschneidenn.
Dein manlicher leib | mich hat erzunt.
5.
›männlich in einem die erwachsene Person männlichen Geschlechtes überhöhenden Sinne‹; die Überhöhung verläuft je nach Sinnwelt unterschiedlich, unterliegt aber dennoch einem gemeinsamen, den Mann als ›wahrhaft männlich, herausragend‹ konstituierenden und zu entsprechenden Handlungen verpflichtenden Denken, im einzelnen etwa wie folgt: ›mannhaft, mutig, kühn, heldenhaft, furchtlos, tapfer‹ (im Kontext von ‚Kampf‘); ›beharrlich, unverzagt, zuversichtlich, vertrauensvoll‹ (im Kontext von ‚Religion / Didaxe‘); ›wagemutig, beherzt, zuverlässig, erfahren‹ (im Kontext ‚Alltag‘); die hier vorgeschlagenen nhd. Synonyme sind wie die bedeutungsverwandten Ausdrücke des Frnhd. großenteils austauschbar; vgl. 1
(der
) 3, auch 4.Phraseme:
j. enbräche mänliche seine augen aus
›j. bräche eher seine Augen aus, als [...]‹.Bedeutungsverwandte:
, 2, 1; 2, , (Adj.) 4, 4, 2, , (Adj.) 1; 2; 3; 4, 1, 3, 4, 1, 1, 1, , 2, 3, 4, , 1, 3, , , , , , .Syntagmen:
j. m
. (z. B. im streiten, in der pein
) sein, j. m. gestalt sein
; m
. (Adv.) fechten / kämpfen / retten / sterben / stürmen / überwinden / wiederstehen / wirken, sich m. weren, m
. [wo] gehen / wandern, m
. [wohin] faren, jn
. (z. B. den feind
) m. anfallen / überwinden, m. etw
. (z. B. die freiheit
) gewinnen, m. wieder jn
. (z. B. wieder die heiden
) arbeiten, e. S
. (z. B. der stat
) m. warten, etw
. (z. B. den anker
) m. in got werfen
; der mänliche fürst / held / Herkules / man / mensch / mut / regent, die mänliche bäre / tat, das mänliche gesicht / herz / volk
; subst.: einen mänlichen zu man haben, nichts mänliches an jm. verspüren
.Wortbildungen:
manliche
Belegblock:
dô dî Prûzin sâhin | dî cristenen kein in gâhin | mit sô menlîchim mûte | ir spitz ein aftirhûte | wart in zegelîchir flucht.
der vrsach halben / haben auch die alten Deutschen [...] / des alten Hildebrandes maͤnliche thaten gereymet.
so wat in volchde in irre scharen | saich men menlich vurwert varen.
[He ... hatte] ein scharp menlich gesichte, einen bescheiden mont.
so habent jr zuͦ man eynen so manlichen / als jr hie vnnd zwischen Affrica finden moͤgent.
Behertzt. Mannlich. Dapffer. Auffgericht. [...] Ernstlich / Großmuͤtig.
Seine Frau sagte auch: Daß sie nichts maͤnnliches an ihm verspuͤrt Zeit waͤhrenden Ehestandes.
Er meinet: welche vort gen | Menlich an der buze stec.
Tut menliche, vwer herzce werde gestercket, alle, di in got getrvwen.
wie daz kunnich Naas eine stat belach und enwolde keinen vride halden mit den luten er enbreche menliche sin rechte ougen uͦz.
So menlichen man gesach ich nie, der recht mutig wurde, er würde dann mit frauen troste gesteuret.
ob anders der mensche wil wider ston weckerlichen und werfe sinen enker in Got manlichen.
wie doͤrt her in kemi ein suber jungling, der was gar manlich gestalt.
Sant Andres ist gewesen schoͤne in sime lebende, [...], menlich in der pine.
von einem guͦten und getrewen nachbauren / wie dapffer und mannlich er sich gegen seines nachbauren feinden gehalten hat.
Wer wolt manlicher vñ fraͤueler den fynd anfallen vnd schlahen / dañ ein soͤlicher bluͦtrinsiger tod schleger.
wie unnser vaͤtter und ellternn / uns so eerlich tapferlich / handfesticklich / und mannlich / gwunnen und zuͦ gestellt hand / unsern stand.
das der jung ritter guot | mit so gar manlichem muot | sich also verligen muost.
der ritter ist seinem herren vil lieber, der mändleich in dem streyt dy veint hat v̈berbunden, den der in den streytt nye cham.
mänlichen vicht! got frü und spat, | den nim zu hilf für stahel und für isen!
aber harnasch und wer und krieg machten ain manlichen erfarnen geschickten fürsten.
Peil, a. a. O.
567, 1925
; Wunderlich, a. a. O.
124, 15
; v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
28, 41
; Sermon Thauleri vb,
26
; Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
15, 70
; Gille u. a., M. Beheim
453, 953
; Brandstetter, Wigoleis
200, 16
; Hohmann, a. a. O.
205, 28
; Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
271, 7
; Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 149
; Belegblock:
[wir] gebin in und erin erbin ouch darzuͦ hundert marc wert menlicher lehin noch unser beider tode.
Waz abir sust Hanß Koppe menlicher lehengutter [...], die von andern herschafften zcu lehen beruren, [...] hinder sich gelaßin hat, der magk sich dy genante frouwe Angneß [...] vor yr lipgedinge nicht zcuzcyhen.
7.
›stumpf, auf eine Hebung endend (vom Reim)‹.