magenkraft,
die
;
/–.
›Allmacht, in Tropen und Bildern irdischer Herrschaft gedachte unbeschränkte Macht, Herrlichkeit Gottes;
got
als die
magenkraft
selbst‹; auch bezogen auf Jupiter;
zu ,  2.
Nahezu ausschließlich obd. belegt; meist Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
(
der
1,  8,  1,  1, (
das
1,  5; vgl.  1,  2,  1,  6,  2, .
Syntagmen:
der vater / son / heilige geist m. haben
;
die m
. (Subj.)
jm. scheinen
;
got als eine m
. [wo,
in der engelschen ierarchie
]
herschen
;
in die m. beten, den herren in seiner m. sehen, in der m. (gottes) reich sterben, von der m. jm. (den engeln) etw. gegeben werden, das auge zu der m. aufkeren
;
die m. gottes, des schöpfers, der gotheit
;
die götliche / ewige / hohe m
.;
der beistand, die augen, worte der m
.;
got in seiner m
.
Wortbildungen:
magenkräftig
(auf Maria bezogen),
1
mankraft
(Bw kontrahiert aus
magenkraft
›Allmacht Gottes‹).

Belegblock:

Jostes, Eckhart
55, 37
(
14. Jh.
):
daz verwunden schol ewiglichen grunen und pluen vor den augen meiner magenchraft.
Jan.-Off.
57, 18
(
rib.
,
um 1400
):
darvmb bid ich dine mankrafft, dat du dilies mine boisheit.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Gewerlich sag ichs eúch das ir [...] seit mir nach geuolgt in einer andern geburt so der sun der meid sitzt auf dem gesesse seiner magenkrafft
[Var. 1475
1
:
meyenstat
; 1475
2
–1518:
maiestat
;
Beheim
1343:
gewalt
;
Luther
1545, Mt. 19, 28:
Herrligkeit
].
daz vngeng ist nit in irem vrteil: wann die stercke
.
vnd das reich
.
vnd der gewalt
.
vnd die magenkrafft
[Var. 1475
2
–1518:
maiestet
]
aller ewigen.
Adrian, Saelden Hort
3825
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
den selben wirt och da gegeben | [...] | von der Gottes magen craft | dórt ewig gesellenschaft.
Schmidt, Rud. v. Biberach
171, 18
(
whalem.
,
1345
/
60
):
daz wir wuͥrken gotformigvͥ werk zvͦ glichnissi der mittel engelsch ierarchie, ,in der herschot vnd richset got als ein magenkraft‘.
Völker, Antichrist
1334
(
wschwäb.
,
15. Jh.
):
Wer sich gottes macht an nimpt vnd an zucket als der anticriste wirt tuͦnd, der nimpt sich auch der wort der götlichen magenkraft an.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs.
um 1300
):
für dich bettot [...] din liebir bruͦder Jhesus Christus, ze deme vatir in die hohun maginkraft.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
dar umb macht er [Jupiter] allez ertreich frühtig und pringt guoteu jâr, wenn er in seiner magenkraft ist.
Niewöhner, Teichner
445, 34
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
pey der sunn erchennet man | daz under schaiden der geschaft | und auch dez schepfer magenchrafft.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
7, 61
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
gotes sun, got vater worte | sunder magenkreftig porte, | übergehews dein maidelich schos.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
mit beistandt der göttlichen magenkraft, der ain vogt und herr ist aller streit, der gab seinen sig und victori Pippino.
Niewöhner, a. a. O.
707, 7
;
Rieder, a. a. O. ;
Bihlmeyer, Seuse ;
Jaksche, Gundacker ;
Wiessner, Wittenw. Ring
2263
;
Buijssen, Dur. Rat.
36, 9
;