erharren,
V.
1.
›geduldig, mit Hoffnung auf Erfüllung auf etw. / jn. warten, etw. abwarten‹; häufig mit Bezug auf Luthers Übersetzung von Sir. 1, 28 (s. u.); überwiegend mit Genitivobjekt; Vor dem 16. Jh. nur vereinzelt bezeugt; überwiegend Texte der Sinnwelt ,Religion‘.
Belegblock:
Szo bald aber die bosze stund fur ubir ist, szo wir des erharren unnd bleybenn, szo kompt die sussickeyt gottis.
Endlich kan ers
[Gott]
nicht lassen, so wenig als er sich selbs lassen kan, wers nuͦr kan erharren (über Gottes Gnadenhandeln).
So kanstu mit freuden des Juͤngsten tags erharren und darfest dich nicht fur dem Gerichte fuͤrchten.
Darumb auff got wil hoffen ich, | mein hertz auff jn sol lassen sich, | ich wil seins worts erharren.
ein Demütiger erharret
[
enthabtMentel
1466: ;
staatFroschauer
1531: ;
wartetEck
1537: ]
der zeit / die jn trösten wird. Ein lange zeit sie da erharten, | Mit grosser forcht theten erwarten, | Wenn sich nun oͤffnen wurd die Erden.
Ob ich auch moͤcht entphahen in der nacht vnd geberen sún: ob ir ir woͤlt beyten
[Var. 1483-1518:
erharren;
harrenLuther
1545, Rut 1, 18: ]
vntz das sy gewúchsen. Überwiegend alem.
Belegblock:
Da hoͤret nu glaube und gotts wort zu, das man solchs muͤge ertragen und erharren.
do fiengend sy sich an schnell weren; aber ich weiß nŭt, wie syß erharen mochtend, wann sy hattend kein schirmm dann den felssen.
wie sy von Zürch / den ix orten keins wegs willfaren / all ding jnn verzug / und uff erharrung stracktend.