einkommen,
V., unr. abl.
1.
›wohin gelangen, an einem Ort ankommen, eintreffen‹; ›in etw. hineingelangen, -kommen; eindringen‹ (von belebten und unbelebten Bezugsgrößen); auch bildlich; speziell auch: ›sich an einem Ort ansiedeln, niederlassen‹; ›in etw. eingehen, aufgenommen werden‹ (von Schriftstücken u. dgl.);
zu  2, vgl.  123.
Phraseme:
j. gefänglich einkommen
;
jm. etw. einkommen
›jm. einfallen, geistig präsent werden‹.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 3, ; vgl. , (V.) 2,  12.
Gegensätze:
 23.
Syntagmen:
j. / etw. e
. (absolut);
j
. (z. B.
der bischof, die kaiserliche majestät, leute
) [wo] (z. B.
bei jm., in das himmelreich, in die stat Rom, zu Halle
)
e., etw
. (Subj., z. B.
worte, x jare
) [wo, wohin] (z. B.
durch die sinne, zu jm., zwischen etw
.)
e
.;
j. mit etw
. (z. B.
mit gebäuden
)
e
. (bergbausprachlich);
ein einkommender bauer / bürger
.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
, Hs.
E. 16. Jh.
):
Im selben Jar [...] ist der lame Bischoff wieder zu Halle einkommen vom Keyser.
Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
37, 28
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
dine wonunge, din uzcyen und din inkomen
[
Mentel
1466 / nd. Bibel /
Dietenberger
1534 /
Eck
1537:
eingangk
;
Froschauer
1530:
heymkommen
;
Luther
1545:
einzug
]
habe ich irkant.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Mose 19, 23
(
Wittenb.
1545
):
die Sonne war auffgegangen auff erden / da Lot gen Zoar einkam
[
Mentel
1466:
gieng
;
Eck
1537:
ist eingangen
].
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Waz die fünf sinne ûztragent, als daz wider înkumet in die sêle, sô hât sie eine kraft, dâ wirt ez allez ein.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
121, 23
(
omd.
,
1548
):
Obgleich gewercken in einem erbstollen mit gebeuden einkomen und ansiczen, so [...].
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
Lucas Keylhey, ein einkommender Bauer.
Keil, Peter v. Ulm
146
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Kumpt wol es
[ausgerenktes Schultergelenk]
denn nit wider ein, so [...].
Kohler u. a., Bamb. Halsger. (
Bamb.
1507
):
wo aber vnser [...] offen veynde vnd beschediger [...] gefencklich einkommen vnd durch verzugk der peinlichen frage derselben vbeltetter gesellen gewarnet vnd davonkomen, [...].
Reichmann, Dietrich. Schrr.
128, 29
(
Nürnb.
1548
):
der boͤse feynd [...] wirdt sich vnterstehn / auff andere weise / wie er zwischē euch einkommen / vn̄ solche eheliche beywonung moͤge zertrennen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
O Gottes Sohn, O Kindlein schon, | Laß vns zu dir | Jns Himmelreich, einkommen schier.
Banz, Christus u. d. minn. Seele
356
(
alem.
,
1. H. 15. Jh.
):
Ich han besessen ir hertz und sel: | Da mag ze recht in komen nieman mer.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
in dem bliklichen in komende Gottes in den grunt so kumet dem menschen in einem blike in was er tuͦn sol.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
Anno dni. 1516 [...] verpran in dem dorf zu Jnningen [...] 33 fürst, als das traid einkomen was ab dem feld.
Ebd. (zu
1560
):
am mittwuchen [...] ist hertzog Albrecht von Bayrn [...] mit 8 gutschen alher und bei dem herren Johann Fugger einkomen.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
Die newe Statt [...] ist nit vest / darzuͦ auch mit mauren vnd graͤben so vbel verwaret / das man bey naͤchtlicher weil an etlichen orten kan auß vnd ein kommen.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
83, 18
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Vnder dew paid gemain mag gevallen vnd inchoͤmen irrsal vnd ist auch etwan ingevallen.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
1523
):
wo sich auch furan ainer alda burgerlichen niderlassen, [...], erber und frumb ist, sollen ine richter und rat unverhindert der andern maister pösen gepreuch zu burger aufnemen und einkomen lassen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1636
):
wo daß beschicht und alßdann ain böß, durchbrechent viech einköm und schaden thuet, sol [...].
Ebd. (
16. Jh.
, Hs.
A. 17. Jh.
):
daß si in dieselben [brief] jedesmals den vorgehenden irer fürstl. durchl. kaufrechtbrief haubtsehlich inserieren und einkumen lassen.
Vetter, a. a. O. ;
Kehrein, a. a. O. ;
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. ;
M. Cunitia. Ur. Prop. ;
Chron. Augsb. ; Anm. 2; ; Anm. 2.;
Bischoff u. a., a. a. O. ;
Rwb  f.;
Vgl. ferner s. v. .
2.
›etw. wiedererlangen; einen Verlust, Schaden ausgleichen, wiedergutmachen‹; mit Gen.obj. und meist in Verbindung mit
wieder
; auch: ›etw. (durch eigene Anstrengung) erlangen, (herein)bekommen‹;
zu  3, vgl.  4.
Wobd. / oobd.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  36.

Belegblock:

Qu. Schweiz. Gesch. (
halem.
,
1470
):
als man im friden den unsaglichen costen der statt Bern solt schetzen und anlegen, und man nüt wußt deß wider ynzkon.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
[herzog Leitpold] wolt des empfangen schadens in der flucht wider einkomen.
Rintelen, B. Walther
11, 18
(
moobd.
,
1552
/
8
):
wann der Grundtherr des Perkrecht einkommen will, mueß er dasselb vor dem Weingarten abschöpfen.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
33, 24
(
mslow. inseldt.
,
1534
):
müegen die Pürgen wiederumb śolche erlitten śchadn [...] śo uiel ihn müeglich iśt erśuechen vnd einkommen.
V. Anshelm. Berner Chron. ;
Hör, Urk. St. Veit
249, 14
;
Rintelen, a. a. O.
17, 8
;