anweisung,
die
.
1.
›Bezeichnung, Benennung, Hinweis, Ausweis, Angabe, Anzeige von etw.‹;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.

Belegblock:

v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
do Lamech [...] erfant, das her Kayn erschossen hatte von aneweissunge des jungen.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
das dy burger in der stad uff quomen unnd lieffen zu den torn zu, noch anewisunge der frowen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
126, 27
(
thür.
,
1474
):
daz der gemelte Hans Koler [...] sich deß sust durch recht unde anwisunge des andern rechtspruchs, darynne er als eyn ancleger bestymmet ist, erweren [...] moge.
Ebd.
315, 3
:
zcusage, dy er ym in syner krangheyt [...] solte gethann habin met anewisunge funff geczugen.
2.
›Anweisung, Anleitung, Lehre, Vorschrift, Gebot, Rat‹; speziell: ›Rechtsweisung‹; metonymisch: ›Weisungsinstanz, Vormundschaft, Pflegschaft‹ sowie ›Rechtsberater, Rechtsbeistand‹;
zu  2.
Bedeutungsverwandte:
 3,  1,  1, ,  6,  1,
2
 6,  1,  1, (
die
1, , (zur 1. Nuance).
Syntagmen:
a. geben / tun / nemen
;
a. gottes / des heiligen geistes / freundes / bergmeisters / vaters, der ritterschaft / vernunft
;
kleine / gute / sanfte / leuchtende a.

Belegblock:

v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
Es geschach das die kynder Adams gote von seyner anweissunge opphirten.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
200, 20
(
thür.
,
1474
):
So ir uns [...] irsucht [...], uch rechtis zcu underwisen unde anwisunge zcu thunde gebetin habit.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
58, 14
(
omd.
,
um 1450
):
nach anewisunge und irkentniße des bergkmeisters.
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
187, 9
(
osächs.
,
1542
/
70
):
hat man aus volgenden exempeln ein anweisung zu nehmen.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
das er sich liesse und Gotz geiste volgete, sinen anwisungen und manungen volgete.
Warnock, Pred. Paulis
5, 141
(
önalem.
,
1490
/
4
):
‚[...] Do der mensch was in den eren, hat ers nit bekant,‘ daz ist er hat nit geton nach anweisung siner guͦten vernunft.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1484
):
die anweisung oder leer soll nit ohne drytten man kommen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
dô liez er unser frawen hie niden seinen jungern zuo ainem trôst und zuo ainer läuhtenden anweisung.
alsô derlischet oft der gaist der hailigen hoffenung von grôzer übriger puoz, dâ mit der peihtiger den sünder erschreckt, und wirt wider enzunt von ringer sänfter anweisung.
Sermon Thauleri
14vb, 29
;
Vetter, a. a. O. ; ; ;
Voc. inc. teut.
b iijr
;
Dietz, Wb. Luther ;
Bad. Wb.
1, 65
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 6
.
3.
›Anregung, Veranlassung, Anstiftung von jm. zu etw.‹;
vgl.  4.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3,  2, , , .

Belegblock:

v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
do zouch bischof Baldewyn von ane weissunge [...] des techin unsser lieben frawen kirchen zu Erfforte uff den graven von Hoensteyn.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
164, 15
(
thür.
,
1474
):
hat danne Hans Thenner [...] nach rathe unde anewisunge der mait unde yr frunde den genanten Contcze Behern [...] des ratiß besant.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
das ist geschechen mit seiner anweisung, mit seinem rat, wissen und geheiß.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Durch mein anweisung tut er das nit.
4.
s.  5.