anderhalb,
anderhalben,
anderthalb,
anderthalben;
die Formen sind mit annähernd gleicher Häufigkeit belegt; Zahlw.
(1), Adv.
(2a–4), Präp.
(2b). – Äußerst undichte Belegung für das Md.
1.
in Verbindung mit Maßangaben: ›anderthalb, eineinhalb‹; elliptische Form der alten Zählweise ‚eins und vom anderen (›zweiten‹) die Hälfte‘; in Verbindung mit nachstehendem Adjektivkomparativ: ›anderthalb mal so [...] wie‹; Syntagmen:
teils flektiert, häufiger unflektiert; die nachfolgende Maßangabe vereinzelt im Plural; a. hundert [...]; a. schemels breit; a. ellen / schuh / spannen, a. mas, a. pfund, a. heller, a. juchert, a. stunde / monat, a. tagwerk; a. stärker dan [...].
Belegblock:
Das mir eine grosse schande ist, | Wann ich anderthalb stargker | Dan sij sin solde aen arges.
Etlichs in der leng anderhalb spannẽ die dicke eins rocken halmß.
2.
a) als Adv. in der Regel Angabe der räumlichen Situierung eines Bezugsgeschehens, dann: ›auf der anderen Seite, gegenübergelegen‹; in einem Beleg (s. u. Chron. Strassb.
) Angabe der räumlichen Richtung, dann: ›auf die andere Seite hin‹; Syntagmen:
oft im Orientierungsfeld [...] ›auf der einen [...], auf der anderen Seite‹ stehend.Belegblock:
Ad a:
den fůrt er anderthalben und behielt in zů Lontsin ein wile.
der ander aker [...] anwandet einhalb an Ruͤdin Benker und anderhalb uff den aker.
Ain halb bi dem bette was | Ain stůl, da si ze werke sass: | Anderhalb si ir gebet | Und ir andacht baidú tet.
sô man ie ain runst vermacht, sô entsprungen drei oder vier anderthalben.
Anderhalben, auzerwelt | Da sazzen auch sechs ritter.
Wan von hoen bergen vluzet | Wazzer, daz sich schir irguzet | Zu beydenthalben syten, | Und anderhalb der lyten | Wonet armez volkelecht.
Belegblock:
nam das fich und was sie funden, das ir was, in dörfern und anderhalb.
di graven von Scheyren, von Dachaw und die anderthalb warn gesessen.
4.
in der Verbindung einhalb [...] anderhalb:
›andererseits, von der zweiten Partei‹.