stolz,
der
;
-s/–
.
– Mittleres und späteres Frnhd.; dichte Belegung bei
Luther.
1.
›Stolz, Überheblichkeit, Hoffart als Haltung des auf sich selbst vertrauenden Menschen‹; vgl. (Adj.) 1; offen zu 2.
Bedeutungsverwandte:
, , , ,  1, .

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
darin sie [die da stoltz und sicher sich bruͤsten auff die grossen gaben, das sie zu Gottes Volck fur allen beruffen] helt der stoltz und dunckel jrer eigen weisheit und heiligkeit.
Ebd. (
1544
):
Was bistu aber fur ein blinder, verfluchter Mensch, der du mit deinem stinckenden schendlichen stoltz und hochmut dich selbs dem leidigen Geist gleich machest?
Ebd. (
1530
):
Eß ist lautter stolcz und hochmut die artickel des Glawbens awßorttern mit der vernufft.
Harsdoerffer. Trichter (
Nürnb.
1653
):
Stoltz. Deß Ungluͤcks hochster Gipfel / deß uͤbermuts Untergang. GOTTS und der Mensche͂ Haß / der sich aus Hoffart stuͤrtzt [...]. Der Stoltz ist staren blind / und pfeget anzustossen / ja stuͤrtzet sich zu Grund.
2.
›Mutwillen, Hochnäsigkeit (als Haltung des Menschen); hochmütiges, gegen die Normen verstoßendes Verhalten‹;
vgl. (Adj.) 2.
Bedeutungsverwandte:
, ,  23, (
der
2, (
der
2,  2; vgl. ,  1,  4, ,  2,  1.
Gegensätze:
 4, ,  1, .

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
Es ist jtzt allenthalben leider der grosten, gemeinsten klage eine uber den ungehorsam, frevel und stoltz des jungen Volcks und in gemein in allen stenden.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
536, 945
(
Magdeb.
1608
):
Das Pferd sprach / Nein ich mus belohnen / | Deinen Stoltz vnd grossen Muthwillen / | Den du an mir auch wolst erfuͤllen.
v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
die strenge handhabung trauwens vnd glaubens, böses end deß stoltz vnnd Hochmuts.
Perez, Dietzin
1, 205, 30
(
Frankf.
1626
):
Darauff hoͤrte mein Vetter / [...] nicht auff zulachen / sondern antwortet mit groͤsserm Stolz vnd Vbermuth.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
285b, 22
(
Frankf./M.
1649
):
so hette man sich darbey wohl vorzusehe͂ / daß er nicht ettwan [...] dem weltlichen Richter verwant [...] / noch auch dem Stoltz vnd Geitz ergeben seye.
3.
›Selbstbewußtsein, Sicherheit (des Menschen)‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1530
):
bis unser stoltz, trost und zuversicht auff unser thun und wissen gantz tod sey.
Ebd. (
1537
):
das doch kein stoltz noch pochen und sicherheit sein kan, es mus auff einem Gott stehen.