guft,
die
,der
;-Ø
, auch güfte
(für: die
)/–
, -es
(für: der
)/–
.– Älteres Frnhd.; gehäuft Verstexte religiösen und dadaktischen Inhalts, vgl. dazu
v. Bahder, Wortwahl [...].
.1925, 113
1.
›lautes Geschrei‹; hier anschließbar: ›Prahlerei, Übertreibung; Hochmut, Hoffart; Verschwendung‹; Phraseme:
ane guft
›fürwahr‹; durch kurze guft
›der Kürze halber‹.Bedeutungsverwandte:
.Belegblock:
der tufele uppige guft | viel da in jemerlichen suft.
der ungetruwen hofart wil ich sozen unde der starken guft wil ich nydirn.
Ebd. Jes.
23, 10
: daz er [der engil herre] darnidir zoge alle irer hovart guft und brechte zu smaheit alle ire ediln.
Ebd. Jes.
28, 4
: mit vuzen wirt getret di crone der hochvart der trunkennen von Effraym. und di hinvallende blume des guftis siner wunne
[
zierd seines prachtsWormser Proph.
1527: ;
zierd seines prachtsFroschauer
1530: ;
glori seiner frolockungEck
1537: ;
lieblichen herrligkeitLuther
1545: ].
Bi dem iazint an alle guft | Du solt vernemen wol die luft.
got in irs reinen herzen ror | sin wort zu fleische werden liß, | das Luciferes guft verstiß.
Ebd.
105, 290
: wo zornes swert des keisers reist, | da ist der finde guft verweist.
Ebd.
118, 1221
: ,was düt des richen wunders guft?‘ | Vernunst die sprach: ,es ist die luft‘.
also mus ich durch kurtze guft | Geswigen hie ir zirde.
Snel ist hin durch ein guft der schaz, | und koufest du dir erste not. | Den du mit güfte vor verlür.
Vorarlb. Wb.
1, 1257
.‒
Vgl. ferner s. v. .2.
›Wille, Begierde, Streben; böse, feindliche Absicht‹.Belegblock:
Diz tet der arge schalk durch list, | Daz unser herre Jhesus Crist | Durch des hochvertigen vleisches guft | Sich lieze nider in die luft.
Daz sie die wertliche guft | Icht besulte mit ir lobe.
Als Abraham sich petens flais: | So innec sin gebet was. | Do die arge Sathanas | An im nicht schuf mit siner guft.
[Gott zu Hiob:]
Hastu uz herzen grunde | Der grawen morgenstunde | Geboten daz sy so ordenlich | Irschine [...] | Nach dem willen diner guft? Du must in der lewen gruft | Kumen mit vientlicher guft.
Der unverzagtte uss Throye | On aller hande schoie | Ward da mit wirde | In güfte und mit begirde | Gesendett uff den burg graben.
Reissenberger, a. a. O. .
3.
›hoher Mut, Freude‹; metonymisch dazu: ›das Freuden Bringende: Fülle, Pracht, Herrlichkeit (letzteres zumeist von Gott oder Christus gesagt)‹; Belegblock:
Wen der arn durch sine guft | Swinget hoger in die luft | Dan der vogele keiner tu.
Die dan zu vollem lone | Dar komen, die varnt dan mit guft | Criste zukegen in die luft.
Beid den odem und di luft, | Durch daz uz der grosen guft | Wil ich nu daz beczeigen | Daz Got sich wolde neigen | Von himel.
also machte got durch guft | von erde von wazzer von vuer von luft, | ein bette.
Vogelin, die da schallen | Mit gesange in der luft, | Richlichen in irre guft | Zu einer spise.
Durch menschen gruft schein gotes guft.
Di vogel chlimment in den luft | Mit suͤzzer stimm, der vrewden guft | Jr hertze hat enphunden.
sterbens geren | uns ze trost | hat
[Jesus]
erlosst | mit deiner früchte | güffte | von dem höchsten bam.