nachts,
Adv.,
gilt als Analogiebildung zu .1.
›nachts, in der Nacht‹; mehrfach: ›zu einem Zeitpunkt in der Nacht‹; teils offen zu: ›im Dunkel der Nacht‹; die zur Nachtzeit begangene Straftat gilt als erhöht strafwürdig; Syntagmen:
n. einbrechen / wandeln, sicher gehen / reiten
, [wohin] kommen, bei den weibern liegen, beschädigungen tun, der karfunkel n. leuchten, jn. n. angreifen / anlaufen, in seinem haus finden, in den banhölzern rügen, js. n. warten
›jm. nachts auflauern‹, n. um x pfund kommen
›bestraft werden‹.Belegblock:
loufet ein man den anderen an, it si nachtes oder tages, [...].
ein roter Carfunckel / so man zu jm thuͦt Orithium so leuchtet er nachts.
Wer dem andern dehainen schaden tuͦt [...] der kunt tags umb ain pfunt und nachtz umb fúnff pfunt.
Sú
[die hl. Familie]
wurdent muͤd und wisselos, | Nachtes frost und tages heis. [priester] die da ligen dez nachtz pei den weibern vnd mit in zu schaffen haben.
Rennefahrt, Stadtr. Bern ;
ders., Wirtsch. Bern
573, 9
; Wyss, Luz. Ostersp.
10803
; Lauater. Gespaͤnste
38r, 30
; 2.
›die gesamte Nacht über, während der ganzen Nacht‹; im Unterschied zu 1 mit besonderer Betonung der Dauer der Nacht; Phraseme:
tags und nachts
›fortwährend‹.Belegblock:
der [apoteke] ich mich gleich wol nachts als tags nit abwesig machen darf.
vn̄ in siner e gedenket er tagis vn̄ nachtis.
Auf dem Luginsland nachtes 1 erbern man und 2 geende schützen zu ym.
so wir meditieren nachtes vnd tages sine ê [...], so svͥllen wir vuͥrwar an zwifel wissen, daz got [...] gegenwuͥrtig ist.
ein Toͤchterlein [...] / welches [...] / so wol Tags als Nachts mit einem grossen vnd hefftigen Haupt oder Kopfwehe behafft gewesen.
Belegblock:
dz d’ gotes sun als heynt nachts geboren ist võ der muter vnd vnßer bruder ist worde͂.
sol auch keines nahtes mit nieman ezzen kein abentezzen.
leg es [...] ,nessel‘ [...] in die wunden morges vnd nachtes.