nachts,
Adv.,
gilt als Analogiebildung zu .
1.
›nachts, in der Nacht‹; mehrfach: ›zu einem Zeitpunkt in der Nacht‹; teils offen zu: ›im Dunkel der Nacht‹; die zur Nachtzeit begangene Straftat gilt als erhöht strafwürdig;
zu
1
 1.
Syntagmen:
n. einbrechen / wandeln, sicher gehen / reiten
, [wohin]
kommen, bei den weibern liegen, beschädigungen tun, der karfunkel n. leuchten, jn. n. angreifen / anlaufen, in seinem haus finden, in den banhölzern rügen, js. n. warten
›jm. nachts auflauern‹,
n. um x pfund kommen
›bestraft werden‹.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
loufet ein man den anderen an, it si nachtes oder tages, [...].
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
64, 11
(
Frankf.
1535
):
ein roter Carfunckel / so man zu jm thuͦt Orithium so leuchtet er nachts.
Roder, Stadtr. Villingen (
önalem.
,
1371
):
Wer dem andern dehainen schaden tuͦt [...] der kunt tags umb ain pfunt und nachtz umb fúnff pfunt.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
[die hl. Familie]
wurdent muͤd und wisselos, | Nachtes frost und tages heis.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
49, 25
(
tir.
,
1464
):
[priester] die da ligen dez nachtz pei den weibern vnd mit in zu schaffen haben.
Roder, a. a. O. ; ;
Rennefahrt, Stadtr. Bern ;
ders., Wirtsch. Bern
573, 9
;
Wyss, Luz. Ostersp.
10803
;
Lauater. Gespaͤnste
38r, 30
;
Vgl. ferner s. v.  1.
2.
›die gesamte Nacht über, während der ganzen Nacht‹; im Unterschied zu 1 mit besonderer Betonung der Dauer der Nacht;
zu
1
 2.
Phraseme:
tags und nachts
›fortwährend‹.

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (
wmd.
,
1521
):
der [apoteke] ich mich gleich wol nachts als tags nit abwesig machen darf.
Eggers, Psalter
1, 7
(
thür.
,
1378
):
vn̄ in siner e gedenket er tagis vn̄ nachtis.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1440
/
4
):
Auf dem Luginsland nachtes 1 erbern man und 2 geende schützen zu ym.
Schmidt, Rud. v. Biberach
45, 3
(
whalem.
,
1345
/
60
):
so wir meditieren nachtes vnd tages sine ê [...], so svͥllen wir vuͥrwar an zwifel wissen, daz got [...] gegenwuͥrtig ist.
Eschenloher. Medicus . (
Augsb.
1678
):
ein Toͤchterlein [...] / welches [...] / so wol Tags als Nachts mit einem grossen vnd hefftigen Haupt oder Kopfwehe behafft gewesen.
Vgl. ferner s. v.  3,
2
 5.
3.
›abends, zu Abend, am Abend‹ im Gegensatz zu ;
vgl.  4.
Gegensätze:
 2.

Belegblock:

Sermon Thauleri
3ra, 15
(
Leipzig
1498
):
dz d’ gotes sun als heynt nachts geboren ist võ der muter vnd vnßer bruder ist worde͂.
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
33, 21
(
nobd.
,
1323
):
sol auch keines nahtes mit nieman ezzen kein abentezzen.
Rohland, Schäden
485
(
nalem.
/
schwäb.
,
1400
/
33
):
leg es [...] ,nessel‘ [...] in die wunden morges vnd nachtes.
Vgl. ferner s. v.  1, .