abend,
der
;-(e)s/-e
.1.
›Abend, Tageszeit zwischen Beendigung des Tagwerks und Beginn der Nachtruhe‹, z. T. wohl auch ›Spätnachmittag‹, ohne daß diese Nuance aus den Quellen nachweisbar wäre; vgl. dazu ; Bad. Wb.
; 1, 5a
Öst. Wb.
.1, 36-37
Phraseme:
Besonders häufig sind sprichwörtliche und redensartliche Verwendungen, vgl. dazu den Belegblock am Schluß sowie Hwb. dt. Abergl.
.1, 23-36
Syntagmen:
des / eines abends; am a., gegen a., zu a.
Belegblock:
daz syn kint des abindes uß synem huse uff dye gassen gepisset hat.
an dem âbinde gînc her ûz und wonete ûf dem berge.
das der Albrecht ains abens vor seinem haus sass.
So ich den langen tag erfros, | müdlichen rait, gen aubent zwar des klain genoss.
Munz, Füetrer. Persibein
517, 2
; Oft sprichwörtliche Verwendungen:
Nû enwirt ez niemer âbent, ez ensî ein ganzer tac vor gesîn.
Ists doch noch nicht aller Tage Abend, so sind noch zwölf Stunde des Tages.
Ebd.:
Auff einen boͤsen tag gehoͤrt ein guter abend.
Ebd.:
Des abends voll vnd toll, zu morgens siech vnd krank.
Mit Mustern für poetische Beschreibung:
Harsdoerffer. Trichter .
– Metapher für ›Spätzeit‹: Wolf, Mathesius.
1969, 303
. 2.
in der Formel abend und morgen:
›jederzeit‹.3.
guten abend
wird als Abendgruß verwendet.Belegblock:
Wrede, Aköln. Sprachsch.
10b
.4.
›Vorabend; Tag vor einem Fest, besonders vor einem Heiligen- oder Kirchenfest‹; beide Nuancen sind nicht immer trennbar.Belegblock:
Gegeben czu Marienburg am obende asumptionis Marie.
das die schmid [...] nit wercken soͤllen an dem samstag zů nacht noch an hochzittlichen abend, noch an zwoͤlfbotten abend.
an dem abent des jarzits mit einer vigilig gesungen und mornendes mit einer selmess.
das ieklicher der vier iarmerchten bi sunder drije tage [...] súllent weren [...], nemlichen ieklicher mercht uff sinen tag [...] und uff sinen abende und morndes.
– Beispiele für Vortage bzw. Vorabende von Festen (in alphabetischer Ordnung): Chron. Köln :
up sente Agneten avent.
Auf sant Anderes aubent.
an sant Bartelmeus abent.
up der eilf dusent made avent.
an sant Elisabet abent.
an sant Giglgen aubet.
an dem hailigen abent.
Leisi, Thurg. UB
8, 571, 12
: an sant Johanns des Töüffers abent.
an sant katrein abent.
an sant Lienhartz aubent.
Winter, Nöst. Weist. :
an sant Merten abent.
an sant Mattheus abent.
an sant Niclos abent.
am osteraubent.
an sant Paulus obent.
an unser frawen aubent.
5.
›Westen, als Himmelsrichtung und Himmelsgegend‹; Metonymie zu 1.