künheit,
die
;
-Ø/–
.
›Mut, Tapferkeit‹; auch: ›Dreistigkeit, Übermut‹;
zu .
Syntagmen:
eine k. begehen / erzeigen / schwächen / wirken, jm. die k. nemen / vertreiben / schein tun
;
k.
(Subj.)
erwachsen
;
jn. der künheit entblössen, sich der künheit vermessen
;
jm. / e. S. mit k. wiedersprechen, jn. zu k. antreiben / auserwälen
;
blinde / dumme / fleischliche / frevelliche / grosse / streitbarliche / tumbe / unverschämte k.

Belegblock:

v. Ingen, Zesen Rosenw.
97, 14
(
Hamburg
1646
):
Sie verzeihe dieser hand [...] / wan sie ihr alzu viel kuͤhnheit nimmet / in dem sie sich ihren zarten gliedern nahet.
Wunderlich, Fierrabr.
5, 21
(
Simmern
1533
):
Du verzagter Kuͤnig [...] aller kuͤnheyt entbloͤst.
Stambaugh, Milichius. Zaubert.
11, 24
(
Frankf./M.
1563
):
dieweil sie den teuffel nit auß Christlichem eiver / sonder vil mehr auß fleyschlicher kuͤnheyt und eitel unwissenheyt verachten.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
Mein hertz ist keck vnd künheit voll, | Dann weil wir nun mehr seind vergwist.
Harsdoerffer. Trichter (
Nürnb.
1653
):
Die blinde Kuͤnheit schaut nicht auf die Gefahr / und selten auf die Ehr.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
das es der mensche nút entuͦ von einer tumber kuͦnheit oder von einer blinder vermessenheit.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Nu tuͦt er grosse kuͦnhait schin | Der vor erschrak von siner pin.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1536
):
8 par von adel [...] haben da ir geschicklichait und konhait erzeigt.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
nu ist die hitz ain anprunst der getürstichait und der kuonhait.
Wolf, Norm im sp. Ma.
64, 83
(
oobd.
,
1486
):
kaynem menschen solt zymen, [...] mit freuellicher kunheit dem wider sprechen.
Loesch, Kölner Zunfturk.
1, 265, 15
;
Froning, Alsf. Passionssp.
7000
;
Henschel u. a., Heidin
588
;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Fischer, Eunuchus d. Terenz ;
Alberus
Qq ijv
;
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 127
.
Vgl. ferner s. v. ,  1.