tapferkeit,
die
;
-Ø/–
.
– Mittleres und spätes Frnhd.
1.
›Würde, Ansehen; Tüchtigkeit, Beharrlichkeit‹;
offen zu 2; zu  2.
Bedeutungsverwandte:
 3,  5.
Syntagmen:
t. der regimentspersonen / sachen
;
die ritterliche / strenge t
.

Belegblock:

Knape, Messerschmidt. Bris.
16, 17
(
Frankf./M.
1559
):
Brissonetus [...] wuͤßte sich so hoͤflich [...] zu halten / das jederman seine augen vnd gesicht / auff jhn hat / vnd meniglich / seine Ritterliche dapfferkeit lobet / das er den Tag den danck erstochen [...] hette.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Jhr fleisch habn sie
[Jungfrauen]
bezwungen, | [...] Drumb hat es ihn wolglungen, | Das sie mit dapfferkeit, | Die welt haben vberwunden.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1516
):
ich [...] werde [...] auß meinem wenigen und klainen anzaigen die grösse und dapferkait der sachen selbs ermessen.
Franck, Decl.
348, 31
(
Nürnb.
1531
):
Gefelt dir in Catone die trunckenheit / so laß dir auch gefallen sein dapfferkeit / lere / tugent / sitten / gnauheyt / weißheit / vnd all ander heyligkeit / dero er ein exemplar vnd regel genant ist worden.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
Entgegen sicht man in der stat Niermberg [...] dapferkeit der ansehenlichen regimentspersonen und der ernstlichen, vleissigen verrichtung irer ratssachen.
Knape, Messerschmidt. Bris.
2, 64
;
Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 63, 15
;
2.
›Mut, Tapferkeit‹;
zu  3.
Gegensätze:
.
Syntagmen:
die deutsche / strenge t
.

Belegblock:

Weise. Jugend-Lust (
Leipzig
1684
):
ich bin noch nicht vier und zwanzig Stunden in dieser Jnsul gewesen / so muß ich mich zu einer unverhofften Dienstbarkeit verstehen / welche ich lieber mit dem Schwerdte abgewendet haͤtte / wofern ein solcher Hauffe meine Tapfferkeit verdienete.
Opitz. Poeterey
19, 19
(
Breslau
1624
):
wer hat noch nie gehoͤrt | Wie der Poeten volck die grossen Herren ehrt / | [...] lest seine Feder reichen | Wo Menschen tapfferkeit noch niemals hin gelangt.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
6, 81, 31
(
Straßb.
1520
):
der barfuͦsser obseruantzer hettendt in [Vlrichen Hutten] gifft wellen vergeben wie es von vch beklaget würt / das freilich biß har dutsche dapfferkeit nie vnderstanden hat.
A. à S. Clara. Glori (
Wien
1680
):
GEORGIUS [...] hat er an dem rechten Arm ein Mutter-Mahl auf die Welt gebracht / so einem rechten Saͤbel natuͤrlich gleichete / welches dann eine Vorzeigung war seiner nachfolgenden Tapferkeit.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. .
Vgl. ferner s. v.
1
 1,  1.