klugheit,
die
.
1.
›Feinheit‹;
vgl. (Adj.) 1.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
daz kumet von kluocheit der materie des glases von der herlîchen kraft der sunnen.
2.
›feines Benehmen‹;
vgl. (Adj.) 34.
Bedeutungsverwandte:
, .

Belegblock:

Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
alle die wise, als wir hie vor in unsren tunben tagen uns flissen, daz wir sunderbar stuͤndin in aller kluͦkheit, daz wir ellú herzen in wolgevallender wise zuͦ úns zúgin.
3.
›Verstand, Weisheit‹;
vgl. (Adj.) 4.
Gehäuft Texte religiösen oder didaktischen Inhalts.
Syntagmen:
der k. bedürfen; etw. durch eine k. sagen, von k. gatzen; k. des lesers, der astrologie, der gerechten; menschliche / sonderliche / unaussprechliche / weltweise k.; messung / worte der k.

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
so bezeichnet jupiter di klucheit, | venus den geist der mildekeit.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
Edelmann [...] gar trewe vnd schwere Dienste mit sonderlicher Klugheit hatte geleystet.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
52, 10
(
omd.
,
1487
):
Salomon ist auch von gott gegeben vnaússprechliche clugkeitt vnd weisheitt.
Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
70, 9
(
um 1571
, Hs.
1615
):
in dem Haubt ist die Menschliche Khluegheit, verstandt, vnnd weisheit.
Strauch, Par. anime int.
97, 36
(
thür.
,
14. Jh.
):
nu sal man mirkin daz wisheit dinit der sele, clucheit den sinnen.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk. (
osächs.
,
1343
):
bekêre [...] di ungloubigen zuͦ kluͦgheit der gerechten.
Luther, WA (
1544
):
sie [...] faren aus jrer menschlichen klugheit daher und uberlegens mit Zalpfennigen.
Ebd. (
1545
):
er [...] ist kuͤrtzlich ergriffen und erhascht, durch seine eigen klugheit, das heisst auff Deudsch: in seiner klugheit sich beschmeissen
(auch zu 4. stellbar).
Pyritz, Minneburg
5137
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Und ist noch hut in mynem muͤt | Kein ander clugheit niht wann kra.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
der kluͦckheit des lesers ich wol bephilch.
Dreckmann, H. Mair. Troja
16, 3
(
oschwäb.
,
1393
):
waz bedorftistu der klughait, mit der du dir selb breht so grozz laid.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Nun schüll wir durch ain kluoghait sagen ain clain, waz etleich träum bedäutent an dem menschen.
Rudolf, H. v. Langenstein. Erch.
26, 32
(
moobd.
,
1393
):
der fleizz, den man legt auf enczichait vnd chluͤghait.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
73, 38
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
in irr selben derzaignuͤss, in der niessung irr chluͤghait, in der antreibung der vngedultichait.
Strauch, a. a. O.
70, 7
;
Schönbach, Adt. Pred. ;
Weise. Jugend-Lust ;
Pyritz, a. a. O.
3812
;
v. Birken. Erzh. Österreich ;
Kurrelmeyer, a. a. O. Var.;
Dreckmann, a. a. O.
7, 24
;
Voc. Teut.-Lat.
q viijr
;
r vijv
;
Vgl. ferner s. v. , ,  2, .
4.
im negativen Sinne: ›Schlauheit, Hinterhältigkeit‹;
vgl. (Adj.) 5.
Bedeutungsverwandte:
 1, .
Syntagmen:
k. begehen / können / treiben; jn. mit k. bescheiden, etw. mit k. tun; k. der juden / frauen / bösen geister
.

Belegblock:

Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
5369
(
rib.
,
1444
):
so en doerft ir wenen noch meynen | Dat ir mich mit uren rymen ind cloicheiden | Yet anders soelt konnen bescheiden.
Ebd.
9881
:
De ander hant, sprach sij tzer vart, | Geheischen is Cloecheit, Gedroch, Hasart.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
um 1480
):
Rabi Simeon spricht daz ein ytlicher crist durch kunst und kluckheit der juden mög betrogen werd on sund.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
waz er tütsches landes herren bi ime hette, die schiket er alle mit kluͦgheit einzehet von ime.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Nötte wil ich wessen fry | Daz mich der frowen clüghaitt | Icht bringe in lange arbaitt.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
sie treibent alle clughait, als wern sie lauter laypfaffen.
Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
chluͦghait chan ich also vil, | [...] | ich pin resch und ungetreu.
Meijboom, a. a. O.
11777
;
Koller, a. a. O. ;
Sappler, H. Kaufringer
24, 83
.
Vgl. ferner s. v.  1.