getrog,
getrug,
das
;
–/-e
+ Uml.
1.
›Betrug, Lüge, täuschendes, nicht der Wahrheit entsprechendes Verhalten‹.
Phraseme:
sonder getrog
.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  9,  12.
Wortbildungen:
getrügnis
1.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
,
um 1400
):
doch was id
[eine Hinrichtungsgeschichte]
ein gedruchenisse ind eine lugen.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
2350
(
rib.
,
1444
):
[Ich] reynigen dat huys en bynnen wale | Overmitz biget gantz ind claer | Sunder gedroch ind sunder vaer.
Ebd.
3048
:
id were ouch ure ere, | Want it sunder gedroch were.
Ebd.
9881
:
De ander hant, sprach sej tzer vart, | Geheischen is Cloecheit, Gedroch, Hasart.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
131, 14, 74
(
schles.
, Hs.
n. 1352
):
ob sy den uorgesprochenen hantuestin [...] vnd der gemeyne der stat Breslaw, [...] wedirczeme vnd wider spenik worden genant mit getroknisse vnde mit schaden.
Gille u. a., M. Beheim
124b, 812
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
dises puchlin der kinthait | ist ain geteusch und plinthat, | Dar inn man vindet wie Cristus | gar vil czaichen getan hab sus | in seiner jungen kinthat, | Wie er vöglin und crüge, | weirl und vischlin gemachet hab | ausser laimen der junge knab | und vil andre getrüge.
Gierach, Märterb.
20090
(Hs. ˹
moobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
,ich gepeut dïr, teufel, pey Jesu Christ, | dem dicz getrok gegeben ist, | daz [...]‘.
2.
›Gaukelei, Possenspiel‹.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
,
1. H. 15. Jh.
):
Jn dem selven jar quamen die dentzer ... id lichter lude gedroch waz.
3.
›Blendwerk, Teufelsspiel, Geistererscheinung‹.
Wortbildungen
getrügnis
2 (dazu bdv.:  2).

Belegblock:

Voc. Ex quo E
65
(
böhm.
,
1416
):
Fantasma [...] dicitur illud quod alicui de nocte apparet [...] tufellich beduncknuß [...] getrugnisse.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
si sâhin en ûf dem mere wandernde [...] und sprâchin: „Wan iz ist ein getrok“
[
Luther
1545:
Gespenst
]
und scrîeten vor vorchten.
Ebd. Mt. ;
Feudel, Evangelistar
137, 3
.