heil,
Adj.;
ausschließlich adverbial gebraucht.
1.
›gesund, (körperlich) unversehrt, unverletzt‹;
vgl. (
das
1,  123.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  5,  2.
Gegensätze:
; vgl. .

Belegblock:

Luther, WA (
1523
):
Das ist nu also ynn eynander gemengt, wie ich sprech von eynem menschen, der verwundt ist, das er heyl und doch verwundt sey, Also doch, das das gesunde teyl groͤsser sey, denn das verwundte.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Ein jeder sein gebrechen hat. / Niemandt ist allenthalben heil.
Pfeiffer, Nic. Jerosch. Chron.
171
;
Schmitt, Ordo rerum
485, 28
.
2.
von Personen (und Körperteilen): ›geheilt, genesen (von einer Krankheit)‹; von Wunden: ›geheilt, verheilt‹;
vgl. (
das
1,  123.
Syntagmen:
j. / etw.
(z. B.
die wunde
) (Subj.)
h. sein / werden, j. h. am fus sein
;
jn. h. machen
.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
5. Mose 28, 27
(
Wittenb.
1545
):
DEr HERR wird dich schlahen mit Drüsen Egypti / mit Feigwartzen / mit Grind und Kretz / das du nicht kanst heil werden.
Sachs (
Nürnb.
1559
):
Zeuch im das eysen zu den stunden | Auß seiner gefehrlichen wunden, | Die im wurd von einr junckfraw wegen, | Daß er heyl werd durch deinen segen.
Lauchert, Merswin (
els.
,
1352
/
70
):
nim ŏch dirre biren kernen vnd strich si v́ber alle dine wunden, so werdent si dir an stette heil.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
die wunden unsers herren die sint alle heil.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
Jch muß es bekennen / daß das Aug uͤber Nacht gantz gesund vnd heyl ist.
Weitz, Albich v. Prag
140, 7
(Hs. ˹
oobd.
,
A. 16. Jh.
˺):
das [pflaster] leg mit hanff auff den schaden vnd laß so lang ligen, das jn gedunck es sey hail.
Kurz, Waldis. Esopus ;
Vetter, a. a. O. ;
Wyss, Luz. Ostersp.
9049
;
Vgl. ferner s. v.  1,  1.
3.
›selig, erlöst, befreit (von Sünden)‹;
vgl. (
das
456,  4.
Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  9.
Syntagmen:
h. sein / werden, jn. h. machen
.

Belegblock:

Luther, WA (
1523
):
Der glawbe hebet an die sund zuo toedten und den hymel zuo geben, ist aber noch nicht volkomen und gantz starck worden, wie Christus vom Samaritan sagt, der noch nicht heyl wer, er war aber verbunden und angenomen, das er heyl sollt werden.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
wan her [Jhêsus] sal heil machen sîn volk von iren sunden.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
DVrch welches Wunden ihr seid heil worden.
Gille u. a., M. Beheim
79, 136
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
got wil das wir alsamet do | hail werden.
Steer, K. v. Megenberg. Sel
8
(Hs. ˹
moobd.
,
1411
˺):
Wer da wil hail sein, dem ist vor allem not, das er halt kristen gelauben.
Vetter, Pred. Taulers ;
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst. Vorr.
39
;
Steer, a. a. O.
76
.
Vgl. ferner s. v. .
4.
›ganz, vollständig; unversehrt, glatt‹;
vgl.  6.

Belegblock:

Beckers, Spinnr. Ev.
1989, 192
(
Köln
1537
):
welcher allerley wein wil trincken [...] zu halben vnd zu heilen, das er nicht truncken werde.
Bartsch, H. v. Montfort (Hs. ˹
soobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
Der burgberg ist ain dyamant, | [...] er ist so heil | Her uf mag niemen komen.