gesträusse,
das
.
1.
›bewaffnete Auseinandersetzung, Kampf; Handgemenge, Frevel‹.
Syntagmen:
das g. heftig sein, jm. zu schaden kommen
;
nicht auf das g. turren, das kreuz gegen dem g. predigen, in dem g. liegen bleiben, geld verlieren, jn. um ein g. heimen
›gefangen setzen‹,
sich von g. enthalten
;
das g. urleuges, des streites
.
Wortbildungen:
2
gesträussung
.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
unde lîz kein irm gestrûze | predigin daz crûze.
nicht sî [Prûzin] hinîn, nicht gen herûz | torsten ûf strîtis gestrûz.
Voc. inc. teut.
i vr
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Gestreus võ volk Tumult‘.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Layder daz gestrüsse | Ze schaden mengem fürsten kan.
Donalies, Augsb. Bibelhs.
1992, 59, 8
(
oschwäb.
,
v. 1350
):
so ir sit hörere der vrlivge und / gestraüzz der streite
[
Lang
1521:
gerucht
;
Emser
1527:
krieges leuffte
;
Eck
1537:
Kriegsgeschrai
;
Luther
1545, Mt. 24, 6:
geschrey
],
so [...].
Ebd.
65, 25
:
daz leiht / iht enwerde ein gestraüzze
[
Beheim
1343:
geludeme
;
Mentel
1475
2
:
aufflauff
;
Luther
1545, Mt. 26, 5:
Auffrhur
]
/ in dem volke.
Ebd.
203, 13
:
do liez er [pilatus] in aber den dvrch / den manslack vnd gestraüzzvnge
[
Mentel
1466:
widerteile
; 1475
2
–1518:
aufflauff
;
Luther
1545, Lk. 23, 25:
Auffrhur
]
in / den charchere gesant wart.
Rapp, UB Stuttg. (
schwäb.
,
1423
):
nachdem die fürsichtigen weisen Bürgermeister [...] sie
umb soͤlich gestrúss und frevel, [...] gehaimet und in ir vangknús gehalten
[...] haben
.
Panzer, Merlin Füetrers
249, 4
(
moobd.
,
1473
/
8
):
nw huͦeb sich an aim tage | ain gross gestrewͮs.
Vgl. ferner s. v.  3.
2.
›das Zischen (des Wassers); Wellenschlag (Gischt des Meeres)‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Ettmüller, Heinr. v. Meißen K
406, 10
(
md.
, Hss.
14.
/
15. Jh.
):
swâ viur gên wazzer wider slehet, dâ hebt sich ein gestriuz, | daz ie man dunre hât genant.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
die köngin an dem ort | Fuß für fuß gieng da in kürtzweyl | [...] | In dem gestreuß an meers gestatt.
Klein, Oswald
18, 31
(
oobd.
,
1416
):
Do mir zerbrach mit ungemach mein wargatein, | ain koufman was ich, doch genas ich und kom hin, | ich und ain Reuss; in dem gestreuss houbgüt, gewin, | das sücht den grund.