gestraks,
gestrak,
Adv.
(für ersteres), letzteres auch adjektivisch gebraucht, aber seltener belegt; 1. räumlich, 2. zeitlich, 3. und 4. modal gedacht.1.
›schnurgerade, schnurstracks, geradeaus, in gerader Linie, senkrecht über / unter etw.‹; auch: ›ausgestreckt‹.Syntagmen:
g. gehen / aufsteigen / rennen
, [wie / wo] stehen
, [wo] liegen
, [wohin] laufen / gehen / stehen
; die arme jm. g. bleiben
; der gestracke weg / lauf / gang
; g
. [wo] hinab / hinauf
.Belegblock:
Amadis rennet so gestrack vnd eben, vnd traffe mit solcher stärcke an, daß er jn durch daß hertz, [...] durchstache.
sy [grechtikait] sal stan auffrecht, gestrak und ungebagen.
Nit also das sÿ [tzehen] gestrax fürsÿch sten, als man das an groben lewten find.
Vor sinem gesinde über all | Lag der held gestracks do.
wölches wür zur lincken hand lügen lüesen und [...] zur rechten hannd, den gestracken weeg fort rütten.
ein cometstern [...] stund alle morgen, wan man in sach, gerad ob parfüsserkirchen, vermaint man, er stund gestracks ob dem thurn.
Rupprich, a. a. O. ;
Vorarlb. Wb.
1, 116b
; 2.
›sofort, unverzüglich, umgehend, unmittelbar, ohne Verzug‹; auch: ›ohne Aufenthalt, ohne Unterbrechung, zügig‹.Obd.
Syntagmen:
g. erscheinen, wohin laufen / rücken / (hinweg)ziehen, zu jm. hin wandern, e. S. g. nachkommen, jn. g. anzeigen, in den turn legen, jm. g. nachfolgen / nachziehen, etw. g. einziehen
(z. B. schulden
) / gewinnen
(z. B. einen markt
) / durchfüren
(z. B. güter
).Belegblock:
Der [markt] wart reschlichen und gestraks | da gewunnen dez ersten taks.
Ich weiß schon ein pfaffen, ein andern, | Zu dem wil ich gestracks hin wandern.
Folgt mit der wehr mir nach gestrachs ! | So wöllen wir stürmen das hauß.
Welcher vigilien versumpt, nit gestracks nach dem anfang erscheint oder nit bits zum ende verharret, das der zwen rappen geben solle.
der statt schulden besechen und daͧran sin, das die gestrax und fürderlich ingezogen werden.
Was etlicher Teutschen mainung, man solt von stundan gestraks hin auf Rom ziehen.
Wann aber die beruerten gueter auf wägen gestracks durchgefuert werden.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. ;
‒
Vgl. ferner s. v. .3.
›ohne jeden Einwand, ohne Ausflüchte; voll und ganz, strikt; aufrecht; genau, gänzlich‹.Gehäuft obd.
Syntagmen:
g. bei etw. bleiben, auf etw
. (z. B. auf einem fürnemen
) beharren, g. etw. haben wollen, e. S
. (z. B. der freiheit, einem befel
) g. nachkommen / nachleben / nachgehen / genüge tun, etw
. (z. B. den artikel
) g. halten, sich g. gemäs e. S
. (z. B. der einung
) verhalten
; die gestracke gottesfurcht
.Belegblock:
darczu sich die ytzgenanten von Czurich vor uns erbotten haben [...], einem solichen, [...], volliclich und gestracklichen nachzukommen.
gepotten haben, das jedermeniglich demselben außgegangnen bevelch gestracks [...] nachkommen wölle.
sovil ich mich verstan und der gestracken gotsforcht nach geredt.
gemelter graf ist gestracks auf seinem fürnemen und angerichter seiner ordnung beharret.