erbleichen,
V.;
teils regelmäßig, teils unr. abl.;
Fortsetzung von
mhd.
erbleichen
›bleich, blass werden; etw. bleich, blass machen‹
(
Mwb
1, 1819
) und
mhd.
erblîchen
›blass, bleich werden‹
(
Mwb
1, 1821
); zur Herleitung aus dem
Ahd.
vgl.
Splett, Ahd. Wb.
1, 1, 80
;
Dwb, Neub.
8, 1613
.
1.
›(affekt- oder krankheitsbedingt) bleich, blass werden‹; metonymisch auch: ›(ab)sterben‹;
zu  2,
2
 1;  1.
Gehäuft obd.
Bedeutungsverwandte:
 1,  4, , (V., unr. abl.) 1, , ,  1.

Belegblock:

Franck, Decl.
340, 41
(
Nürnb.
1531
):
Sag an spiler / schaͤmestu dich nit / oder so du kein scham hast | erbleychest du nicht vnd erseufftzest.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Schaw, wie ist der könig erblichen; | Wann der herr ist von im gewichen | Und der böß geist hat in besessen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Die streich deß Hammers hoͤrt maͤnniglichen, | Das Laͤmblein ward darob erblichen.
Thiele, Minner. II,
21, 102
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
das ir zartlich angesicht | herblichen muͦß von todes not.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Ab diser rede und geberden des morders erbleichet und ertodet er [bruͦder] [...], und erzagte und erstumbet, daz im alle sin sinne entgiengen.
Min gemeitú kele waz vil ungezogenlich gestreichet, [...] min lutrú varw erbleichet.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
die wunneklichen ogen [...] wurdent vinster; sinú rosvarwen wangen erblaichetent.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
503, 7
(
moobd.
,
1473
/
8
):
So sicht man auff meinr frawen sal | von schwertes plick ir mägt alltzeit erplaichen.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Die knecht mit erplichem angesicht stuenden ser zittrent vor dem künig.
Weber, Füetrer. Poyt.
70, 7
(
moobd.
,
1478
/
84
):
ab fraise gros sach in [Poytislier] nye man erplaichen.
v. Keller, Amadis ;
Bihlmeyer, a. a. O. ;
Lindqvist, K. v. Helmsd.
2184
;
Voc. inc. teut.
f iijv
;
Vgl. ferner s. v.  1,  1, .
2.
›(in seiner Bedeutung) verblassen‹; als Ütr. anschließbar an 1.

Belegblock:

Luther, WA (
1535
):
Da sind all bucher vol von, So ist der vers erblichen, und die Papisten haben es unter die banck gesteckt.
3.
›(Tuch) bleichen, auf die Bleiche legen‹;
vgl.  2,
2
 2;  1.

Belegblock:

Hulsius
B iijv
(
Nürnb.
1596
):
leinen tuch erbleychen.
Dwb, Neub.
8, 1614
;