erblassen,
erblässen,
V.;
erstere Form zu
mhd.
blas
›bleich, fahl‹
(
Mwb
1, 855
); Letzterer muss eine
-jan-
Ableitung zugrunde liegen (mhd. nicht belegt);
die Schreibungen spiegeln diese Unterscheidung nicht systematisch wider, deshalb wird hier nur 1 Stichwort angesetzt.
›(vor Furcht, Schrecken u. Ä.) fahl, bleich werden‹; faktitiv: ›jn. bleich, blass werden lassen‹; gelegentlich metonymisch: ›sterben‹;
zu  2, (Adj.) 2.
Phraseme:
erblas dich!
›Reg dich ab, komm runter!‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, ,  1,  1,  2, (V., unr. abl.) 1,  1, , ; vgl.
2
 1.

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged. (
1631
/
9
):
Du sprichst, wenns übel geht: Ach, solte michs erblässen?
Ebd. (
1633
):
Hier ist der, der dich so sucht | [...] | bis er selbst verloren sich. | Der so ist erbläst auf dich
(etwa: ›der aus Sehsucht nach dir gestorben ist‹).
Boon, St. Prätorius
52, 13
(
Ülzen
1579
):
das sich dein hertz fuͦrchte / vnd dein angesichte erblasse.
Luther, WA (
1527
):
Wenn er ein wenig einen Teuffel hoͤret rausschen, erblasset und bidmet er.
Ebd. (
1528
):
darumb mus es [das gewissen] zittern, beben und zagen, erblassen und erkalten als fur einem blitz oder donnerschlag.
Ebd. (
1532
):
das ich unerschrocken fur jn [Teuffel und welt] bleibe und nicht darff schamrot werden noch erblassen.
Ders. Hl. Schrifft.
Jdt. 6, 4
(
Wittenb.
1545
):
Meinestu aber / das deine Weissagung gewis ist / so darffstu nicht erschrecken noch erblassen.
Logau. Gott
157, 7
(
Breslau
1644
):
Wir muͤssen zwar fuͤr vnsrer Noth erblassen.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
8, 56, 33
(
Straßb.
1522
):
Nun mein lieber luther [...] schnuff ein wenig vnd erblaß dich.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Erbleichen / erblassen / sich offt vnd dick entfärben / als so einer etwaun ergriffen wirt.