amächtig
Belegblock:
sy
e
smetten en an daz cruͤcze soe
hart, | daz er rechte amechteg (wart). der herczoge von burgundien fihil gar swerlich uff einen steyn adir kloss, also das er amechtig wart.
Die [hausmaid] gelustet mein da also hart, | Das sie vor belangen amechtig wart.
Vil helde sach man swaizzen | Amechtig und unversunn.
Hie mit amächtigclichen | si zu der erden saig | tödlicher varb erplichen.
2.
›verrückt, toll, rasend, von Sinnen, außer Beherrschung‹.Belegblock:
auff das man nicht sagen muste, Sie hetten vmb eines amechtigen münchs willen sich mussen reformiren.
ir werdet [...] unsern feind, den leidigen amechtigen Galileer, auf den die giftigen lutherischen buben pochen, nicht einreumen.
Wellicher den andern heyst einen ammaͧchtigen mann, gipt ein gulden aͧn alle gnaͧd.
Spanier, Murner. Schelmenz.
3, 8
(vgl. auch Anm. S. 174); 3.
›entkräftet, erschöpft, schwach (im körperlichen Sinne)‹; auch ütr.: ›machtlos, unvermögend‹; Bedeutungsverwandte:
vgl. .Belegblock:
der wirt hungeric und amecht.
Dye in der wer da stunden ind gussen yr getruwe bloyt. | Den aemechtigen van arbeid swair brachten sy kruidt ind win.
ein buschof zo Paderborn, ind der was vast alt ind amechtich sins lifs.
welcher sich gebrucht des safftes von coriander vff eyn vierteyl eyns phũdes der wurt also kranck vñ amechtig vnd drurig daz darnach zů besorgen ist der doit.
das ir volk unde yr pherde hungerigk amechtigk unde ouch vaste gestorben waren.
So mans martret, dankten si, lobten si got, warn frölich, warn am leiden nur kreftiger, gar nichts âmechtiger.
4.
›kräfteverzehrend, kräfteverschleißend‹.5.
›nichtig, eitel, wertlos‹.Belegblock:
es sîe ein amaͤchtiger, fuler, nuͤt sollender brief.
Wir beschissend leider alle welt | Um das verflůchte amechtig gelt.