eintreiben,
V., unr. abl.
1.
›Tiere wo hineintreiben, von der Weide zurück treiben‹; speziell auch: ›fremdes Vieh (vorübergehend, als Pfand) zu sich treiben, in Besitz nehmen‹;
vgl.  13, (V.) 1.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3.
Gegensätze:
 1.
Wortbildungen:
eintrieb
.

Belegblock:

Hilliger, Urb. St. Pantaleon (
rib.
,
1624
):
Es sollen auch die umbliggenden dorpferen [...], wan der walt geschlossen und verpotten, des schatlich eintreibens enthalten.
Kollnig, Weist. Schriesh.
184, 7
(
rhfrk.
,
1568
):
der intrieb uff iren hubenguitern mit anderer außmerker vihe gepurt allein den Oberlaudenbachern.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
, Hs.
2. H. 17. Jh.
):
ob ainem vich zu schaden geth, derselb mag das vich eintreiben und soll dem des das vich ist das verkünten.
Rössler, Stadtr. Brünn (
mähr. inseldt.
,
1. H. 14. Jh.
):
Ein hiert schol um allen den schaden antwurten der dem viech geschiecht an intreuwen oder an austreuwen.
Vgl. ferner s. v.  1, .
2.
›etw. mit Druck in etw., nach innen (z. B. in den Körper) führen, bewegen‹; ütr.: ›jm. etw. nachdrücklich einschärfen‹;
zu  1, vgl. (V.) 1112.
Bedeutungsverwandte:
 13, ,  2.
Gegensätze:
 49.

Belegblock:

Luther, WA (
1532
):
Solche weise haben die lieben Apostel und Veter gehalten, diesen Artikel beide, mit worten und warzeichen, ein zu treiben, weil er noch new war, Wie man mus den iungen groben leuten mit Ceremonien und eusserlicher weise die lere ein blewen.
Ebd. (
1537
):
das man auff der Cantzel jtzt mus zum wenigsten den Text des Euangelij und Epistel lauter und rein predigen, damit gar unzeliche Abgoͤtterey, so durchs Bapstum jnn die Kirchen eingetrieben, teglich jhe mehr und mehr ausgetrieben werden.
Keil, Peter v. Ulm
214
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Wem der maß-darm außget, Der nem [...]: das treibt dem darm wider ein.
Maaler (
Zürich
1561
):
Ein wecken Eyntreyben oder eynschlahen.
Rot
295
(
Augsb.
1571
):
Clistir [...] heist [...] ein abwaschung [...] dann durch solche vnten eingetribne artzney / wirt das gedaͤrm [...] gereiniget.
3.
›jn. in die Enge treiben, unter Druck setzen‹; ›jn. überwinden, bezwingen‹; meist von geistig-intellektuellen Auseinandersetzungen;
zu  1, vgl. (V.) 16.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Obturare os alterius. Geschweigen eintreiben betuͤsten verstuͤmmen mundt stopffen.
Luther, WA (
1532
):
Also meinen sie auch, sie wollen ein ewig Disputiren treiben und die leute mit plaudern und doͤnen ein treiben.
ob gleich jmand sich dawider setzet, so ward er uber teubt und mit gewalt eingetrieben.
Schmitz, Schiltb.
112, 26
(
Frankf.
1597
):
sie woͤlten dem Keyser vorkommen / jhn eintreiben / daß er muste mit antwort begegnen wie sie woͤlten.
Dietrich. Summaria
29r, 41
(
Nürnb.
1578
):
etliche Historien / wie die Phariseer / Saduceer / vnd Schrifftgelerten / mit mancherley fragen an den Herrn Jesum setzen / ob sie jn eintreiben / oder fangen koͤndten.
4.
›Geld, Forderungen, Steuern einziehen‹;
zu  3, (V.) 9.

Belegblock:

Rwb (a. 
1462ff.
).