eingeweide,
1.
›Eingeweide, innere Organe‹ (von Menschen und Tieren).Syntagmen:
das e. ausnemen / ausschütten / begraben / behalten / hinwerfen / opfern / zerreissen
, [wo] hinlegen
, aus dem leib drücken, jm. die e
. (Pl.) durchgehen, (der leib) die e. vergiessen, j. die e
. [wo] herausziehen
; das e
. (Subj.) [wo] ausfaren / ausgehen / herausfallen, aus dem leib quellen, in die hodensäcke hängen
; der mensch der e
. (Gen.obj.) bedürfen
; ein schwein ane e
. [wie viel] wiegen
, j. etw. aus dem e. (der tiere) absehen, zukünftige dinge sagen, j. den drek in die e. schicken, rauch von dem e. (des helfanten) kommen
; das e. des bauches, die e. der tiere
; die sucht, die aposteme / würmer des eingeweides, die beschauung der e., das eitern der e
.; die krankheit, das feuer in dem e
., die wonung unter dem e
., die brühe von dem e
.Wortbildungen:
eingeweidefäule
Belegblock:
Wie wundersam ist seyne wonunge da gewesen unter dem eingeweide und grossen rieben
(zu Jona im Bauch des Wals).
dorumb wirt yn Gott straffen, wie ich hoff, alhie zeitlich mit fewer in seym eingeweyde.
er stach jn damit in den wanst / das sein eingeweide
[nd. Bibel 1478:
daerme]
sich auff die erden schüttet. der Leib kriegt ein Riß sehr groß / | Sein Eingweyd auch klaͤglich vergoß.
das ist / die weissagung deren die auß dem eingeweid der Thieren zuͦkuͤnfftige ding sagen.
[der Tuͦffel] zerriß der Daͤntzerin Leib mit den Hoͤrnern, das das Yngeweid herußfiel.
leberfeuli, magenfeuli, hirnfeuli, nierenfeuli, ingeweidfeuli.
der mensch aber bedarf der eingeweide und dermen, vil weniger der ander glider, aller nichts.
das [schwein] hat one das ingewaid 118 ℔ gewogen.
Eingewaid / gedaͤrm [...] diß woͤrtlin bedeut erstlich alles was (ausserhalb der bein vnd feuchtigkeit) innerhalb eines gethiers haut begriffen: zum andern die gedaͤrm sampt den lebhafften glidern.
andreu tier fliehent den rauch, der dâ kümt von des helfands ingewaid.
nym mayenputten vnd die eingewaid von mayenkeffern.
panden die weiber und frauen an die bäum, schniden in die beuch auf, zogen in die derm und ingewaid heraus.
Peil, a. a. O.
660, 4841
; Thür. Chron.
16v, 2
; v. d. Broek, Suevus. Spieg.
67v, 41
; Weitz, a. a. O. S.
189
; Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
119, 28
; 2.
›das Innere‹ (allgemein); speziell: ›die Inneneinrichtung eines Hauses‹; Ütr. zu 1.Wortbildungen:
eingeweidnisch
Belegblock:
Wie die Schiltbuͤrger in jrer Rahtstuben das Eingeweid gemacht / vnd deß Stuben Ofens vergessen haben
(Kapitelüberschrift).
also ward aber ein ingewaidnischer krieg
[›Bürgerkrieg‹]
in der stat.