eingeweide,
das
;
-s/-Ø
;
zu
mhd.
ingeweide
›Eingeweide‹
().
1.
›Eingeweide, innere Organe‹ (von Menschen und Tieren).
Bedeutungsverwandte:
, , ,  3, , (pl. t.); vgl.  3, , , ,
2
,
1
, ,  3, (
das
),  2.
Syntagmen:
das e. ausnemen / ausschütten / begraben / behalten / hinwerfen / opfern / zerreissen
, [wo]
hinlegen
,
aus dem leib drücken, jm. die e
. (Pl.)
durchgehen, (der leib) die e. vergiessen, j. die e
. [wo]
herausziehen
;
das e
. (Subj.) [wo]
ausfaren / ausgehen / herausfallen, aus dem leib quellen, in die hodensäcke hängen
;
der mensch der e
. (Gen.obj.)
bedürfen
;
ein schwein ane e
. [wie viel]
wiegen
,
j. etw. aus dem e. (der tiere) absehen, zukünftige dinge sagen, j. den drek in die e. schicken, rauch von dem e. (des helfanten) kommen
;
das e. des bauches, die e. der tiere
;
die sucht, die aposteme / würmer des eingeweides, die beschauung der e., das eitern der e
.;
die krankheit, das feuer in dem e
.,
die wonung unter dem e
.,
die brühe von dem e
.
Wortbildungen:
eingeweidefäule
.

Belegblock:

Luther, WA (
1526
):
Wie wundersam ist seyne wonunge da gewesen unter dem eingeweide und grossen rieben
(zu Jona im Bauch des Wals).
Ebd. (
1529
/
32
):
dorumb wirt yn Gott straffen, wie ich hoff, alhie zeitlich mit fewer in seym eingeweyde.
Ders. Hl. Schrifft.
2. Sam. 20, 10
(
Wittenb.
1545
):
er stach jn damit in den wanst / das sein eingeweide
[nd. Bibel 1478:
daerme
]
sich auff die erden schüttet.
Volkmar (
Danzig
1596
):
Aruspex, warsager / aus beschawung der eingeweit der geopferten thieren.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
331, 2224
(
Magdeb.
1608
):
der Leib kriegt ein Riß sehr groß / | Sein Eingweyd auch klaͤglich vergoß.
Stambaugh, Milichius. Zaubert.
20, 13
(
Frankf./M.
1563
):
das ist / die weissagung deren die auß dem eingeweid der Thieren zuͦkuͤnfftige ding sagen.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
[der Tuͦffel] zerriß der Daͤntzerin Leib mit den Hoͤrnern, das das Yngeweid herußfiel.
Sudhoff, Paracelsus (
1531
/
5
):
leberfeuli, magenfeuli, hirnfeuli, nierenfeuli, ingeweidfeuli.
Ebd. (
1591
):
der mensch aber bedarf der eingeweide und dermen, vil weniger der ander glider, aller nichts.
Maaler (
Zürich
1561
):
Eyngeweyd (das) alles in̄wendig fleisch zwüschend haut vnnd bein.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1563
):
das [schwein] hat one das ingewaid 118 ℔ gewogen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Eingewaid / gedaͤrm [...] diß woͤrtlin bedeut erstlich alles was (ausserhalb der bein vnd feuchtigkeit) innerhalb eines gethiers haut begriffen: zum andern die gedaͤrm sampt den lebhafften glidern.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
andreu tier fliehent den rauch, der dâ kümt von des helfands ingewaid.
Weitz, Albich v. Prag
154, 3
(Hs. ˹
oobd.
,
A. 16. Jh.
˺):
nym mayenputten vnd die eingewaid von mayenkeffern.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
panden die weiber und frauen an die bäum, schniden in die beuch auf, zogen in die derm und ingewaid heraus.
Peil, a. a. O.
660, 4841
;
Thür. Chron.
16v, 2
;
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
106, 1
;
126, 9
;
164, 20
;
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
67v, 41
;
Keil, Peter v. Ulm
179
;
200
;
Weitz, a. a. O. S. 
189
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
119, 28
;
Pfeiffer, a. a. O. ; ;
Vgl. ferner s. v. (V.) 4,  1.
2.
›das Innere‹ (allgemein); speziell: ›die Inneneinrichtung eines Hauses‹; Ütr. zu 1.
Wortbildungen:
eingeweidnisch
›inner‹.

Belegblock:

Schmitz, Schiltb.
63, 7
(
Frankf.
1597
):
Wie die Schiltbuͤrger in jrer Rahtstuben das Eingeweid gemacht / vnd deß Stuben Ofens vergessen haben
(Kapitelüberschrift).
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
also ward aber ein ingewaidnischer krieg
[›Bürgerkrieg‹]
in der stat.