1
geweide,
das
;
zur etymologischen Einordnung s. die Bemerkung s. v.
1
.
›Eingeweide (des Menschen und der Tiere)‹.
Syntagmen:
das g. entrichten / zerfüren, aus jm. winden, von jm. nemen, jm. das g. auslassen
;
das g
. (Subj.)
jm. ausgehen, sich jm. aus dem leibe schütten, js. g
. [wo]
liegen
;
rat zu dem g. nemen
;
das g. des leibes
.
Wortbildungen:
geweiden
›ausweiden‹ (15. Jh.).

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
dâvon
[
von dem schreffe
›klaffende Wunde‹]
im das geweide | sich ûz dem lîbe schutte.
Ziesemer, Proph. Cranc Ez.
21, 22
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
er [konig] vragete di abgote, er nam rat zu dem geweyde
[
Eck
1537:
eingeweid
;
Luther
1545:
Lebber
].
Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Daz also jamerlichen lit | Ir vleisch und ir geweide.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Mins libes gewaide | Ist von dem sper zerfürtt.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1562
):
dise 4 weiber haben bey 40 junge kinder, so noch nit gettauft, ausgraben, das gweid von inen gethan [...], das schmaltz darvon genomen und zauberey darmit zugericht.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Chaiser Otto ist zu Röm gestorben und ze Augspurg leit sein gewaide.
Völker, Antichrist
341
;
Schmitt, Ordo rerum
348, 17
;
Voc. Ex quo, Index, S. 
305
;
Vgl. ferner s. v.  5.