ein|1trächtig,
Adj.
/
Adv.
1.
›einig, einer Meinung (mit jm.)‹; ›gleichermaßen; übereinstimmend‹; auch: ›einstimmig‹; oft in prädikativer Verbindung mit
sein, werden
;
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  1.
Syntagmen:
j. (mit jm.) e. sein / werden
;
jn. e. wälen, für etw. halten, etw. e. beschliessen / erkennen / zusammentragen
;
der einträchtige erzbischof, das einträchtige gezeugnis
.

Belegblock:

Luther, WA (
1526
):
es war nicht ein gemein eintrechtig urteil, von allen stenden beschlossen und underschriben.
Ebd. (
1527
):
Erstlich ist gewis, das Zwingel vnd Ecolampad ym verstand eintrechtig sind, wie wol die wort anderley sind.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1380
):
da worden di Rinschen stede [...] eintrechtig glich ober alle unde machten einen bunt.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1338
):
biz an einen andern kuͦmftigen eindrechtigen erzebischof zuͦ Trire, der zuͦ erzebischof gewihet sî.
Feudel, Evangelistar
31, 21
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
ist abir daz undir uch czwene eyntrechtik syn umme eyn dynk czu betene, [...].
Löscher, Erzgeb. Bergr.
153, 3
(
omd.
,
1554
/
1663
):
Büxsenpfenning werden [...] den armen außgespendet, wie es der bergkmeister, geschworne [...] und eltesten der knapschaft eintrechtig erkennen.
Gille u. a., M. Beheim
121b, 321
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
die maget dach nit anders vant | in allen irem leben, | Wann daz es als aintrehtiglich | geczeüknis geb sunder gebrich | irem sun, daz er were | Got und mensch.
Sachs (
Nürnb.
1553
):
Heiß die brüder singen andechtig, | Auff das uns alles volck eintrechtig | Für heylig, frumb und geystlich halt.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
508, 4
(
els.
,
1362
):
Do wart sant Donatus eintrehteklich von in allen erwelet in einen bischof.
Ebd.
578, 29
:
Zuͦstunt wurdent su eintrehtig vnd erweltent den bobest Celestinum.
Eichler, Ruusbr. steen
315
(
els.
,
sp. 14. Jh.
):
wil er [sv́nder] dem ruͦffe vnd dem zuge gottes gehorsam sin, so mvͦs er frilich begriffen zvͦ laßende die sv́nde [...], vnd also wurt er eindrehtig vnd einwillig mit gotte.
Helbig, Qu. Wirtsch.
4, 82, 24
;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
28
;
Vgl. ferner s. v. .
2.
›ungeteilt, vereint, als Einheit; einheitlich‹ (auf die Dreifaltigkeit sowie die Einheit der Kirche bezogen);
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2, (Adj.) 1.

Belegblock:

Luther, WA (
1529
):
Ich gleube, das da sey ein heiliges heufflein und gemeine auff erden [...], durch den heiligen geist zusamen beruffen, ynn einem glauben, [...], mit mancherley gaben, doch eintrechtig ynn der liebe, on rotten und spaltung.
Mone, Adt. Schausp. (Hs. ˹
omd.
,
1391
˺):
da mit gab er uns czu
e
erkennen, | daz er alleyn ist got almechtig | und dryer perso
e
n eyntrechtig.
Kehrein, Kath. Gesangb. 1, S.  (
Bautzen
1567
):
die alde, eintrechtige, vnzetrenliche vnd allein seligmachende Christliche Religion.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
um 1480
):
Und kam in dich gancz mechtig, | Allz die drifallt eindrechtig | Ir het vor ye und ye | [...] | Dar zu erwelt.
3.
›gleichgesinnt, einmütig; in harmonischem Miteinander, einvernehmlich; friedlich‹;
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Gegensätze:
 1.
Syntagmen:
j. gar e. sein
;
e. ausgehen / eingehen / leben / singen, etw. tun / üben, sich e. halten
;
die einträchtige liebe
.

Belegblock:

Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Etswa was ir vil ensampt, | Die ubeten alle Gotes ampt | Eintrehtec und reine.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Diu stat daz ist diu sêle, diu wol geordent ist und gevestent [...] und ûzgeslozzen hât alle manicvalticheit und eintrehtic ist und wol gevestent in dem heile Iêsus.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Wie hielten rat on sorgen | Von heimligkeit verborgen, | Giengen eindrechtig ein vnd aus | Jn vnsers lieben Gottes hauh
[sic!].
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
29, 25
(
omd.
,
1487
):
Jn aúswendigem geberde sich kein einander ordentlich, Sÿttlich, vnnd eintrechtig haldenn.
Ebd.
45, 28
:
Der ringk der braẃt vom brewtcham gegeben. Bedewt dÿe eintrechtige liebe. sye zcu sam̄en haben sollen.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
was sie [gewaldigen disser stad] thun, das sie das eintrechtigehien thun.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
sy
[die Evangelisten]
halten sich vndereinander eintrechticlichen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
428, 5228
;
Froning, Alsf. Passionssp.
5102
;
Bell, G. Hager
424, 3, 20
;