einmütig,
Adj.
/
Adv.;
auch
einmütiglich
.
1.
›übereinstimmend, einhellig, einträchtig‹; auch: ›gemeinsam, gemeinschaftlich‹; attributiv auch: ›allseits anerkannt, akzeptiert‹;
zu (Zahladj.) 2, .
Bedeutungsverwandte:
 12, , (Adj.) 5, (Adv.),  13, , .
Syntagmen:
j
. [mehrere]
e. S. (des) e. sein, das [...], e. S. e. werden, j. mit jm. e. sein / werden
;
jn. e. bitten / erwälen / küren, etw. e. anschauen / loben / niederdrücken / schmecken, j. e. die stimme aufheben, sich e. versammeln, Christus mit seiner braut e. verleibt sein
;
ein einmütiger bischof / friede / mensch
.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Apg. 4, 24
(
Wittenb.
1545
):
Da sie das höreten / huben sie jre stimme auff einmütiglich
[
Mentel
1466:
einhellig
; nd. Bibel 1478:
all ghelik
]
zu Gott.
Ebd.
Phil. 2, 2
:
So erfüllet meine freude / Das jr eines sinnes seid / gleiche Liebe habt / einmütig vnd einhellig seid.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1380
):
so sullen wir alle unser erben und nakomen die vuͦrg. vesten [...] innehalden biz an einen einmuͦdigen erzbischof zu Trire nach ime [unsern herren].
Chron. Mainz (
rhfrk.
,
15. Jh.
):
da besunen sie der stede not und notze und betrachten, wie sie einmudig mit den zwen und zwenzig worden.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1603
):
Alle, die von der Römer historien geschrieben, seind deß einmühtig, daß sie ihren ursprung von den Trojanern haben.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Wir bitten dich einmuͤtiglich, | Erfrew vns auch genediglich.
Christus mit seiner Braut dergleich, | Einmuͤtig ist vorleibet, | Drumb sie mit jhm in seinem Reich, | Ewig in frewden bleibet.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
1438 jar wart der selbig Albrecht zu Franckfurt einmütiglich erweelt zu eym römischen kunig.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
ir [der heilgen minneriche geselleschaft] groͤste wirdikait und ere ist einmuͤtiger fride und fröude in dem heiligen geiste und gemeinsame einmuͤtekeit in bruͤderlicher truwen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Wann o du einmútiger mensch
[nd. Bibel 1478, Ps. 54, 4:
mynsche van enen mode
]
: mein leyter vnd mein erkanter. Du do entsampt entphiengest mit mir die sússen speyß.
Wickram
4, 42, 20
(
Straßb.
1556
):
Des morgens fruͤ / solten sie sich in der kirchen einmuͤtiglichen versamlen.
ders. Hl. Schrifft.
Apg. 1, 14
;
Kehrein, a. a. O. ;
Bell, G. Hager
2, 1, 21
;
Vgl. ferner s. v. ,  3.
2.
›zurückgezogen, still; in sich gekehrt, kontemplativ‹; auch: ›eingängig‹; vgl. (Zahladj.) 2a; (Adj.).
Bedeutungsverwandte:
 46; vgl.  4.
Wortbildungen
einmut
›Rückzug auf sich selbst, Weltabgewandtheit‹ (dazu bdv.: ).

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1554
):
Nun weyl mein lieber herr ist hin, | So wil ich mich fein halten inn | Einmütiglich in meinem hauß, | All freud und kürtzweyl schlagen auß.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Gang wider in, ker aber und och wider in in din ainmuͦt, und gebruche gotes.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
das es einmuͤtig súlle sin, das ist das dis gemuͤte an Gotte alzemole und alleine klebe.
Bauer, Geiler. Pred.
85, 20
(
Augsb.
1508
):
Diß alles nym für dich / als es dir am einmuͤtigosten ist. mit denen worten dadurch du dein hertz aller maisten bewegen magst.