einbar,
einbäre,
Adj.
/
Adv.,
häufig mit Umlaut;
zu
mhd.
einbære
›einhellig, einträchtig‹
().
– Überwiegend älteres Alem.
1.
›einhellig, gänzlich‹; auch: ›einig, einvernehmlich‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  1.
Wortbildungen:
einbärkeit
1 ›Einigkeit, Einvernehmlichkeit‹,
einbärlich
.

Belegblock:

Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Dú zergangen stat daz ist ernsthaftes geistliches leben, in dem man mir hie vor so einberlichen dienet.
Chron. Strassb. (
els.
,
1409
):
ernstliche bitten umbe eimberkeit der heiligen cristenheit.
Bartsch, Reinfrid (
halem.
, Hs.
14. Jh.
):
sich hâte sô einbære | in ein vereinet ir gedanc | daz in
[den Geliebten]
allez daz betwanc | swaz ir war.
UB Zug
99, 24
(
halem.
,
1369
):
mit eimberlichem, bedachtem muͦt.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
der ee aigenschaft ist ainperkait.
2.
›identisch, ungeschieden, unvermischt‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (Zahladj.) 2a, (Adj.) 1,  2.
Wortbildungen:
einbärkeit
2 ›Ungeschiedenheit, Identität‹.

Belegblock:

Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
liebi [...] benimet [...] alle zweiheit und schluͤsset in einvaltig einberkeit.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
334, 16
(
els.
,
1362
):
Die vnfúrwandelbere gotheit ist einber in dem wesende.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Únser drier underschait | Inunczertailter ainberkait, | Die grundlossen toͮgenhait | Ainer ainen gothait.
Quint, Eckharts Pred. .
Vgl. ferner s. v. , .
3.
›schlicht, bescheiden‹; auch: ›abgeschieden‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (Adj.).
Wortbildungen:
einbärkeit
3 ›Abgeschiedenheit, Weltferne‹.

Belegblock:

Williams u. a., Els. Leg. Aurea
341, 23
(
els.
,
1362
):
Jch [der heilige geist] wil sú fuͤren in die einberkeit vnd wil do reden in ir herze.
Ebd.
436, 20
:
Es was ein seliger priester der begerte och ein einber leben zuͦ fuͤrende.