eiferig,
in 1 Beleg auch
eiferisch,
Adj.
– Mittleres und spätes Frnhd.
1.
›eifersüchtig, neidisch, missgünstig‹; kennzeichnet die Haltung desjenigen, der in einer erotisch, sexuell bestimmten Beziehung einen Rivalen vermutet und diesem Schaden zuzufügen sucht; speziell auf die Beziehung von Eheleuten bezogen; allgemein: die Haltung des minder Begünstigten gegenüber einem stärker Begünstigten charakterisierend; Belegblock:
Esau primum oritur rubeus, hoc est: iusticiarii leuchten schon suis operibus et putantur soli filii dei, sunt rodlich i.e. sunt ein euffrich zornich volck.
Es gilt nicht Angelis et Domino, non indigent et tamen dienen dazu, singen ut die nativitatis, gonnen uns die ehr seer wol, sind nicht eiverisch, neidisch.
Der eiffrig ehmann werd es rechen | Gar unbarmhertzig an dem frechen.
hat in der graf angesprochen [...] seitmals sein hausfraw [...], das er in die sehen lassen welle. Der von Lentershaim, wiewol er ain eiferig mann, [...] hat [...] söllichs dem graven nit wol abschlagen künden.
2.
›eifersüchtig, zornig, keinen Rivalen duldend, rächend‹; im Unterschied zu 1 speziell auf den eifer
Gottes bezogen; Gehäuft in Texten theologischen Inhalts belegt.
Belegblock:
O Gott, [...] Du, als ein Gerechter, Du, als ein Eiferiger, Du, als ein Zorniger [...] Gott.
Denn ich der HERR dein Gott / bin ein eyueriger Gott
[
starker recherMentel
1466: , Var. 1475
ein ewfernder liebhaber2
–1490: ;
starcker eyffererFroschauer
1530 / Eck
1537 / Luther
1540: ]
/ Der da heimsucht der Veter missethat an den Kindern. Wenn er [weinberg] diß lenger soll ertragen, | Muͦß er vergehn in wenig tagen, | Fuͤr eifferigem schelten dein
(angesprochen ist Gott).
3.
›ernsthaft um etw. bemüht, fleißig, strebsam, dienstfertig‹; in religiösem Kontext: ›gläubig, fromm, tatkräftig den eigenen Glauben vertretend, verteidigend‹; in 1 Beleg auch: ›gierig‹; Belegblock:
trug der Pabst [...] die Sache mit einer [...] dahin zielenden Rede fuͤr / daß [...] ein jeder [Ertzbischoff] [...] auß [...] eiffrigem Gottseligem Trieb [...] Vnterschiedene grosse Kriegsheer auffbringen [...] solte.
Jn diesem allen aber
[hat sie]
[...] sich munter / bestaͤndig / eifrig / und demnach hochruͤhmlich erwiesen. die große houptsünd der hochfart macht si [pfaffen] iferig nach vil pfründen.
solches thun auch die Schergen [...] viel eyfferiger, in dem sie ihr leben vnd nahrung dieser gestalt suchen vnd erhalten.
Luther, WA ;