eiferer,
der
;
–/-Ø
.
1.
›als männlich vorausgesetzte Person, die von Eifersucht, Angst um den Verlust einer Beziehung (speziell: zu einer Frau) geplagt ist‹; diese Haltung erscheint in den Belegen als ungerichtet; in 1 Beleg auf Tiere bezogen;
zu  1.
Syntagmen:
j. ein e. sein
;
jn. als einen e. ersehen
;
der e. seines weibes
;
der ungeheure / unleidliche e
.;
die augen der eiferer
.
Wortbildungen:
eiferin
.

Belegblock:

Luther, WA Tr. (
1533
):
Gott der Herr gebe ihr seinen Segen [...], daß er ein Eiferer sey, wie die alten Männer gemeiniglich pflegen zu seyn gegen jungen Weibern.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Die Frau sprach: ,Du bist sunst ein Yfferer und unruͦwig [...]‘.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Eyferer seins weibs. [...]. Eyferin jres mans.
Maaler (
Zürich
1561
):
Eyferer / Der gerad das weyb liebet / dz auch ein anderer lieb hat. [...] Der kein gemeinder an seinem geliebten dulden mag / Der da foͤrcht es schlüffe ein anderer auch zuͦ seiner buͦlschafft.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Pei dem merohsen verstên ich ainen iegleichen eifrær, der in seim haus promsent ist als ain per und gelebt nümmer güetleichen mit seiner hausfrawen.
Nu merk, eifrær, wie liep dû dein frawen habst, diu weder weis noch werk dir ze dank nümmer mag volpringen.
Boot, Cassiodor. Hist. Eccl.
595, 8
(
moobd.
,
um 1385
):
Nu west der roͤmischen fuͤrsten ainer ein eyfreͣr, daz er [Evagrius] seinem weib wol chund was.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth ;
Spanier, Murner. Narrenb.
80, 61
;
Goldammer, Paracelsus
2, 281, 1
;
Hulsius
D ijr
;
2.
›personal gedachter, über alleinige Allmacht verfügender Gott, der durch Eifersucht gegen andere Götter (s.  3) gekennzeichnet ist, vom Menschen eine ausschließlich auf ihn gerichtete religiöse Bindung fordert und bei Nichterfüllung dieser Forderung zornig, strafend reagiert‹;
als extensionale Spezialisierung zu 1 auffassbar; zu  3.
Bedeutungsverwandte:
 5, , .

Belegblock:

Luther, WA (
1527
):
Denn Gott ist ein eifferer, wil nicht leiden, das das hertz einen bodem habe, darauff es sich verlasse und stoͤne, denn allein auff yhn.
Ders. Hl. Schrifft.
2. Mose 34, 14
(
Wittenb.
1545
):
Denn du solt kein andern Gott anbeten / Denn der HERR heisst ein Eiuerer
[
Mentel
1466:
der recher
, Hs. W, 15. Jh.:
libhaber
; nd. Bibel 1478:
een vurich leefhebber
, 1522:
verguͤnner
]
/ darumb das er ein eiueriger Gott ist.
Reithmeier, B. v. Chiemsee , 3e (
München
1528
):
Deszhalb nennt die schrift got ainen starckhen eyfrer.
3.
›gläubiger, fundamental religiöser Mensch‹; teils mit negativer Bewertung, dann auch: ›Fanatiker‹; in den Belegen von Juden gesagt;
vgl.  4.
Bedeutungsverwandte:
 4,  2.

Belegblock:

Luther, WA (
1525
):
man findet ymer neben dem Euangelio und glauben werckheyligen und Juͦdissche eyfferer, die mit dem glauben haddern.
Ders. Hl. Schrifft.
Apg. 21, 20
(
Wittenb.
1545
):
Du sihest / wie viel tausent Jüden sind / die gleubig worden sind / vnd sind alle Eiuerer
[
Mentel
1466:
nachuolger
, Var. 1475
2
–1518:
liebhaber
]
vber dem Gesetz.
Ebd.
22, 3
:
Jch bin ein Jüdischer man [...] geleret mit allem vleis im veterlichen Gesetz / Vnd war ein Eiuerer vmb Gott.
Rosenthal. Bedencken
14, 19
(
Köln
1653
):
also auch sein nam: noch groß ware in Jsrael / ob schon Elias als ein sonderbarer Eyfferer daselbst hart verfolget wuͤrde.
4.
›als Rivale gedachter Widersacher Gottes; Anti-, Gegengott‹ (auf den Satan bezogen).

Belegblock:

Turmair (
Nürnb.
1541
):
darumb er von den Hebreern satanas, das ist ein widersacher, von den Griechen antitheos das ist gottes eiferer [...] genent wird.
5.
bedeutungsverwandt zu .