nachfolger,
der
;
-s/-Ø
, auch
-e
.
1.
s.  1.
2.
›Person, die sich in die Nachfolge der Lehre, des Lebens und des Leidens Christi stellt und ihre ganze Lebensführung entsprechenden Pflichten unterwirft‹ oder (seltener): ›Person, die von einem Autor in irgendeiner Weise in Vergleich mit
nachfolger
gestellt wird‹;
vgl.  3.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,
1
 2,  1;2,  1, , .
Syntagmen:
den n. um das leben bringen, j. Christi n. sein
;
der n. nicht ungern leiden, in Christi liebe wandern, an Christi tisch sitzen
;
dem n. die liebe eingebunden sein
;
der n. Christi / gottes, des herren
.

Belegblock:

Luther, WA (
1522
):
Gott wil nicht alleine Zuhoͤrer und Nachreder haben, sondern Nachfolger und Theter, die das wort bewaren.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
die mîne nâchvolgære sint, die suln sitzen ze mînem tische in mînes vaters rîche.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
217b, 18
(
Frankf./M.
1649
):
die Liebe so der Gesetzgeber Christus seinen Nachfolgern so eyfferig eingebunden.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
1521
):
Aber Her du wihlt, ehe du richtest, wie dein sohn Jesus Christus von den priestern sterben must [...], das es auch also gleichförmig ergeht deinen nachfolger Martino Luther, den der pabst mitt sein geldt verrätherlich wieder gott umb sein leben bringt.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
wir, dez wirdigen vorgengers edlen nahvolger, gehaben úns wol und liden nit ungern!
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Ach liebe begirliche nochvolgerin, künnent ir uwerme geminneten lider Jhesu Christo nút innerlicher noch neher noch gevolgen in dangberlicher betrahtunge [...], so [...].
Eichler, Ruusbr. steen
1138
(
els.
,
sp. 14. Jh.
):
Des vatter stimme hoͤrent alle die nach volger vnsers herren Ihesu Cristi.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
188
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
Nu sind die herren vnd preläten gotes nachste nachuolger so si am maisten gewaltes haben so si ye mer gutig sind.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
41, 17
(
tir.
,
1464
):
ir sült sein seine nachfolger als die liebsten süne, vnd wandert in seiner lieb.
Rupprich, a. a. O. ;
Niewöhner, Teichner
617, 29
.
3.
›Anhänger einer Person, die eine bestimmte, teils positiv beurteilte, teils als umstritten konnotierte Lehre, Lebensweise vertritt; Anhänger einer solchen Lehre‹;
vgl.  4.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1, ; vgl. , ,  2,  11, .
Syntagmen:
sich als n. Alexanders, des Hercules rümen
;
der n. (nicht) den freuden folgen, dem n. gehorsam sein
;
der n. des armutes, der tugend / weisheit / bosheit / üppigkeit, der n. des Arius / Franciscus
.

Belegblock:

Franck, Decl.
348, 14
(
Nürnb.
1531
):
Das du Herculem weynsüchtig / Alexandrum truncken / [...] meldest / vnd dich als dero nachuolger rhoͤmest / sag an o bruͦder / gefallen dir soͤlch maͤnner für ein muster.
Anderson u. a., Flugschrr.
7, 7, 17
(
Straßb.
1524
):
alle abtru͂nnig sind vom glaube͂ / vnd nachfolger des teüffels lere.
Warnock, Pred. Paulis
7, 304
(
önalem.
,
1490
/
4
):
Die also daz crútz tragent, daz sint nit junger Christi, mer es sint nachfolger der boshait und der uppikait.
Boot, Cassiodor. Hist. Eccl.
500, 19
(
moobd.
,
um 1385
):
dy orientchirichen [...], dy da sind des Arry nachvoligeͣr.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
wir genannt payde tayl versprechen fur all unnser mithelfer, anhannger und nachvolger, [...], denselben sol auch gehalten werden all genannt capitell.
Bauer, Imitatio Haller
56, 21
(
tir.
,
1466
):
der fleissig nachuollger der tugent der vollget nicht nach der weltleichen freuden.
Wolf, Norm im sp. Ma.
26, 7
;
43, 41
;
Vgl. ferner s. v.  1.
4.
›jm. in einer Rechtsstellung nachfolgende Person; Nachfolger in einem Amt‹;
vgl.  611.
Bedeutungsverwandte:
(
der
1; vgl.  3,  3.
Syntagmen:
den n. zu seinem erben instituieren
;
dem n. schuld geben, um zins genug tun, dem n. etw. zustehen
;
der n. des königs, n. dem Petrus
.

Belegblock:

Williams u. a., Els. Leg. Aurea
226, 29
(
els.
,
1362
):
daz du [Gregorius] soltest ein wirdiger bobest werden, vnd ein nochfolger dem heiligen sant Peter.
Ebd.
472, 10
:
Dirre Felix [...] fúrdampnete den keyser mit allen sinen nochfolgeren fúr einen keczer.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
so sol im derselb abtrette͂ / oder gedachtem nachvolger vmb sin zinß vñ houptguͦt genuͦg thuͦn / vnd der nachvolger dem ihenen der die gandt behalten hat / nit me schuldig sin zegeben / dañ [...].
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
289
;