dolde,
1.
›Blütenbüschel, Blütenstand‹.Belegblock:
Dolder / f. der Strauß oder Kron / darauff die Bluͤet vnnd Saamen stehet / als an Holderstraͤuchen.
wann die tolden zuͦ der selbigen mǎß gewachsen sind, sind sy abzebrechen.
2.
›Spitze, oberes Ende einer Pflanze, eines Pflanzentriebes; Baumkrone; Rebschoss‹; auch: ›Hauptast eines Baumes‹; teils ütr.Gegensätze:
.Syntagmen:
j. die d. abhauen, am baum hängen lassen, etw
. (z. B. ein baum
) jm. dolden anbieten
; die dolden
(Subj.) des baumes bis in den himmeltron reichen
; j. des dolden am baum geniessen
; bäumen in den dolden schaden geschehen, ein baum mit dolden sich neigen, etw
. (z. B kräuter
) mit d. obenan jn. berüren
; die d. der volkommenheit
.Wortbildungen:
doldenspitze
Belegblock:
Welche [...] nutzbare baume und stäm scheren, [...] und dollen abhauwen [...] mit funf rader mark bestraft werden sollen.
Este und dolden lies sie
[eine Riesin]
hangen daran, | sie swang in [einen jungen baum] uber die ahseln und hub sich von dan. Zu tichten han ich mich petracht | van ainem edlen pam geslacht | dez talden und auch este | Raichen pis in den himel tran.
Dolder / Gipfel des Baums.
Wenne der mensche kumet uf den tolden aller volkomenheit, so enwart im nie so not nider ze sinkende [...] an die wurzele der demuͦtkeit.
das dem gotzhauß [...] an thannen und vohren von unden und oben auf in den spitz oder tholden [...] grosser schad bescheche.
Der bǒm sich naigte sere | Gegen dem kinde
[Jesus]
here | Mit tolden und mit esten. Apex tolderspitz [...] dolderspitz [...] toldenspitz [...] toldenspicz.
Der zwickling oder tolder an einem raͤbschoß / das lengst vnnd aͤusserst raͤbschoß. Sagitta.
Doll / f. Ast eines Baums [...]. Schawe wie die (Dolle) an dem Baum so voller aͤpffel henckt.
3.
›Spitze, Gipfel (konkreter Bezugsgegenstände)‹; ütr. auch: ›Höhepunkt (abstrakter Gegebenheiten)‹; anschließbar an 2.Belegblock:
Swer uf den tolden eines versmahens aller zitlicher dinge ist geflogen [...], wes gebristet dem uf ertrich?
do durch sy [...] vollendung der tugende vnd den obersten tolden der hymmelschen eren mögen erst begeren.
4.
›Quaste, Franse‹ (an Textilien); bei Pfeilen auch: ›Befiederung‹; ütr. von 1.Wortbildungen:
dolden
Belegblock:
Olbrecht Karschaw tenetur 6 ₰ gl. von seiden tolden.
3 ½ m. vor syde zu tolden und do man die pfole und twelen methe geneyt hat.
234 schok pheile mit tollen.
10 schog getolter ungescheffter pfeyl.