kerder,
kerdel
(letztere Form wobd.),
der / das
;
–/-Ø
;
zu
mhd.
querder
›Köder‹
(; ).
1.
›Lockspeise, Köder‹.
Syntagmen:
k. anstecken, an etw. tun; lebender / toter k
.

Belegblock:

Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1589
):
ein jeder zocker soll auch nit mit ainem lebendigen kärder bei den reisern zocken.
UB Zug
1243, 18
(
halem.
,
1479
):
der sol kein lebend kerder an die angel plachen.
Ebd.
1487, 23
(
1488
):
man sol ouch in den zil enkein alschnúr setzenn, wan mit totten kaͤrdel.
2.
›Lappen von Leder‹.
Syntagmen:
mit k. durchgeschnitten / gewulstet; ein k. mit pelz um das kleid
.

Belegblock:

Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1507
):
die frawenstifel sollen mit dem drat ufgestochen sein und ain kerdel darin gelegt sein.
3.
›farbiger Stoffstreifen‹.
Bedeutungsverwandte:
, ,  2.
Syntagmen:
roter / zweifacher k
.
Wortbildungen:
kerdern
›mit Streifen versehen‹.

Belegblock:

Rennefahrt, Wirtsch. Bern
580, 16
(
halem.
,
1587
):
von einem schlechten par hosen, allein im gsäs kärdert 5 batzen.
Ders., Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1628
):
burgers wyberen ist zugelassen, [...] uff roͤcken von solcher matery allein fünff strich ein halb trittel hoch oder zehen kärder.
Ebd. (
1643
):
die dienstmägd [sollen] keine seidene strich, kerder, blegenen uf röcken haben.