daselbst,
daselbs,
daselbsten,
daselbest,
Adv.;
die Form
daselbs
ist vorwiegend obd., für
daselbsten
und
daselbest
gibt es nur wenige Belege; vgl. auch .
1.
Lokaladv.: ›ebenda, daselbst, dort‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 1; vgl.  1, .
Syntagmen:
d. befindlich / wonend
;
der amptknecht / schultheis d
.
Wortbildungen:
daselbstdurch
,
daselbsther
,
daselbstmit
,
daselbstvon
,
daselbstzu
.

Belegblock:

Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe (
Wolfenb.
1593
):
Kompt jhr nur mit mir zu Haus, Daselbst wollen wir hieuon weiter reden.
Luther. Hl. Schrifft.
Jer. 49, 19
(
Wittenb.
1545
):
er kompt er auff wie ein lew vom stoltzen Jordan her wider die festen hürten, denn ich wil jn da selbs her eilends lauffen lassen.
Thür. Chron.
13v, 18
(
Mühlh.
1599
):
Anno Christi 45. Jst S. Peter / wie man sagt / gen Rom kommen / vnnd daselbst 25. Jahr Babst gewesen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Jnn Himmel laß vns kommen, | Daselbst ist vnser Gut.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
An Fürsten vnd grosser Herren Höfen haben wir
[die Teufel]
auch grosse Freunde und Kundschafft. Niemand aber ist der uns daselbsten grösser Dienst leiste als die Poeten.
Rapp, UB Stuttg. (
schwäb.
,
1492
):
Herumb so [...] woͤllent wir, das unser vogt zuͦ Stuͦtgarten alle menschen daselbs wonend [...], das si ire manrecht [...] rechtvertigen.
v. d. Broek, Spiegel d. Sünders
233, 14
(
Augsb.
1476
):
hat du nie gelaubt dz keyn hoͤll seye. [...] oder kein iungstz gericht werde. vnd do selbs leib vnd sele gevrteylet.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Ez geschiht auch oft, daz uns der sunnen dunket mêr dan aineu. daz geschiht dâ von, daz [...] diu sunne an etleichen dünnen stücken der selben wolken irn schein durchpricht und daz der warm schein dâselbs diu wolken umb und umb von im treibt in kraizes weise.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
da verprannten sy [Turckhen] den marckt Spitall und allenthalben | darumb und viengen vil volckh daselbss.
Beckers, Bauernpr.
62, 4
;
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
96, 12
;
Perez, Dietzin
1, 204
;
v. Birken. Erzh. Österreich ;
Grossmann, a. a. O. ;
Roth, E. v. Wildenberg ;
Qu. Brassó
4, 232, 37
;
Dietz, Wb. Luther ;
Vgl. ferner s. v.  1, ,  7,  1,  6,  1.
2.
lokales Relativadv.: ›wo‹.
Bedeutungsverwandte:
 3.

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
19, 34
(
thür.
,
1474
):
dy schephin [...] habin daz bescheyden vor eyn siczinden rath nach yrer gewonheyt, daselbist yn Barttel Rysener geschuldiget hatt, daz er yn angegriffen hat an ere unde geburt.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1559
):
do sie [die herrn und die knecht] sich gar versamblet, seien sie der kay. mt. [...] bis an die Lechbrucken, alda sich meiner herren grenitz gebiet und jurisdiction endet, entgegen geritten, doselbst sie Jr mt. durch den herrn statpfleger Hainrich Rehlinger empfangen.