1
da,
1
do,
selten
1
dar
;
da
erscheint im gesamten Zeitraum,
do
bis etwa 1550;
Adv.
(1-3),
Partikel
(4),
Konj.
(5-8);
zu
mhd.
dâ(r)/dâ
›da, dort‹
();
vgl. auch
2
.
1.
Lokaladv. zum Ausdruck der Situierung einer Person / eines Gegenstandes / eines Ereignisses an einer vom Sprecherstandpunkt mehr oder weniger weit entfernten Bezugsgröße: ›dort, an dieser Stelle‹.
Gegensätze:
.
Syntagmen:
j.
(Subj.)
d. bauen / bleiben, etw.
(Subj.)
d. anliegen / anstehen / sein / stehen, etw. d. finden / machen / predigen / suchen, jn. d. finden / bezwingen
;
d. und d
. ›an verschiedenen Orten‹,
noch hier noch d
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Wiltû koufmanschaft zemâle ledic sîn [...], sô solltû allez, daz dû vermaht [..], daz soltû lûterlîche tuon gote ze einem lobe und solt des alsô ledig stân, als daz niht ledic ist, daz noch hie noch dâ enist.
Rosenthal. Bedencken
10, 31
(
Köln
1653
):
Es stehet die kirch da / welche allen klar vnd sichtbar ist.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
582
(
mrhein.
,
um 1335
):
Ir sollent zuͦ ierusalem nuͦ gan. | Do vindent ir einen ein crugelin dragen | bit wasser.
Ebd.
1289
:
bi mir vnd bi dem vatter min. | Do sollent ir bit vreuden sin.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Mainz
1605
):
HERR Jesus Christ wir suchen dich, | Am heiligen Creutz da finden wir dich.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
96, 10
(
Frankf.
1535
):
Mit diser salben magstu die hare streichenn / an dem leib wo du wilt kein hare haben / da etzt diß salb on schaden vnd wechßt am selben end keyns mer.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
obd.
1521
):
der vil pfründen hat, dem ist unmüglich, daß er da und da gnuͦg thuͦ.
Menge, Laufenb. Reg.
1029
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
Der achte hymel ist genent | Obe dysen das firmament | Do stont die sternen alle an.
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
299
(˹wohl
Straßb.
˺
1509
):
Zuͦ Heydelberg fieng an der dratz. | Do richtens vff ein disputatz.
Sappler, H. Kaufringer
17, 25
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
die kind hetten in kintlicher weis | ir ieglichs gemacht ain hüslin do.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 115, 5
([
Augsb.
]
1548
):
Wa Herren sein / da seind decklaken.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
der phleger [...] schoss denselben Kunigsfelder mit ainer puchsen, das er da beleyben muest und nicht fliehen mocht.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Derselben zeit kam Sant Rueprecht in das landt zu Bairen, und er predigt dar cristenlichen glauben.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
die Francken [...] fuͦrn wider den keiser und Römer mit irm könig in die lande bei dem Rein und betzwungen do vil stet.
M. Cunitia. Ur. Prop. ;
Menge, a. a. O.
3655
;
Heydn. maister
2v, 11
;
Gilman, a. a. O.
2, 128
;
Rauwolf. Raiß ;
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
380, 7
;
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
1
;
11
;
Qu. Brassó
5, 481, 22
;
Quint, a. a. O. ; ;
ders., Eckharts Trakt. .
2.
Lokaladv. zum Ausdruck der Situierung einer Person / eines Gegenstandes / einer Erscheinung am Sprecherstandpunkt oder in seiner unmittelbaren Nähe: ›hier‹; auch zum Ausdruck der unmittelbaren Gegenwärtigkeit von Personen: ›anwesend‹; von Gegenständen: ›vorhanden‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  6.
Syntagmen:
etw. / j.
(Subj.)
d. sein
.

Belegblock:

Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
122, 4
(
Frankf.
1535
):
Asch die kompt von den obgesagtenn verbranten stucken / vnnd ist ein irdische substanz / dürr vnd zuhauff gelegt / so keyn feuchtigkeit mer da ist.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1522
/
45
):
Woren ouch do bischof Friderich von Basel, die von Bern und Soloturn.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
280, 21
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
Ez ist zemerken, daz got in allen dingen ist, niht alse ein teile der wesunge oder als ein zuoval, sunder er ist da alse ein wirkendes in dem er wirket.
Bastian, Runtingerb.
2, 139, 21
(
oobd.
,
1399
):
von dem gelt han ich geben dem underchauffel 12 g. und zu leychauff 3 g. und den wegaͤrchnehten 1 g. und han ym werait gezalt 2 guldein und 20 g. Also sind die 80 g. da.
Anderson u. a., Flugschrr.
3, 5, 29
;
Schmidt, Rud. v. Biberach
168, 27
;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
20, 4
.
3.
Relativadv.: ›wo‹.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Zo Rome quamen sy alle samen | da sy aflais al irre sunden namen.
Froning, Alsf. Passionssp.
1484
(
ohess.
,
1501ff.
):
mer woln ziehen yn fremde landt, | da mer nach nit syn bekant.
Thür. Chron.
1r, 16
(
Mühlh.
1599
):
Man sagt sie [Arche Noah] habe Sechs Kammer gehabt / [...] daruͤber war eine Thuͤr / da die zwo vnd die drey Kammer zusammen stiessen.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
33, 1
(
nürnb.
,
1446
):
Lange zeit dor noch qwamß, das der pobst Georgius ging über die stat, do Trayanus hat also dümütiglich sich beweist.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
und als die kay. mt. hinab über den Berlach gezogen, haben die statpfeifer im ercker, da man die beruͤf austhut, am Rathaus gepfiffen.
in der stat Niermberg, do die erbern geschlecht der oberkait verwaltung tragen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Johannes spricht, daz der rab mit dem snabel zuovâh und seineu air leg, dâ ander vogel airn.
diu taub [...] nist hôch, [...] dâ kain tier si berüeren mag.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
Saturnus [...] kam in Itali, do nu Rom ligt.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
592
;
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
108, 8
;
Thür. Chron.
3r, 1
;
Zingerle, Inventare .
4.
Partikel v. a. nach Relativpron. (seltener nach Konj.) zur Unterstreichung der allgemeinen Gültigkeit einer Aussage innerhalb einer gegebenen Situation; ohne eindeutig erschließbare eigene Bedeutung.

Belegblock:

Froning, Alsf. Passionssp.
1750
(
ohess.
,
1501ff.
):
und sprichest, wer de dyn redde vornemme, | der solle ewiglichen leben!
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
150, 13
(
Frankf.
1535
):
Wer da het das rot / der nem essig / vnnd mische darunder des puluers Litargiri.
Ebd.
192, 12
:
Vnder allen artzneien ist keyne also guͦt / damit alle flüß des bluͦts zuuerstellenn / als da ist Terra sigillata.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
6, 3
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
ein katze krellet einen hunt, der da slafen wolte: immer muß sie des hundes feintschaft tragen.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
60
(
Nürnb.
1517
):
Von dem aber, das er ein dingk mit uns ist, bezeugen all schriften, die da sagen, das Christus in uns sei und das wir in im seien.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
Tiberius richsete 7 jor. den ersluͦg Justinianus, der do vormols verstoßen waz von dem riche.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Daz dritt stuck des puochs schol sagen von allerlai tiern, und des êrsten von den, die dâ gênt auf der erden.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
35, 22
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
fäucht, das da dürr ist, | hail, das da verwundet ist, | werm, das da kalt ist.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
Man vindet auch geschrieben in den büchern [...], die do sagen von den landen, die liegen in Germani.
Bauer, Imitatio Haller
71, 2
(
tir.
,
1466
):
Der ding der sint gar vil, die man wissen wil, die da gar lüczel nücz sint der selen oder gar nicht.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
11
(
mslow. inseldt.
,
1492
):
Eine(n) ÿed(e)nn der do pegerth seine(n) schacht sein gerechtikeith czuweÿss(e)nn.
Rechn. Hermannst.
363
(
siebenb.
,
1503
):
eynen etligen koch, der do geholffen hat py dem newen paw.
Beckers, Bauernpr.
59, 11
;
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
345
;
Froning, a. a. O.
113
;
Belkin u. a., a. a. O.
68, 19
;
Langen, Myst. Leben
165, 10
;
Klein, Oswald
112, 137
;
Roth, E. v. Wildenberg ;
Bauer, a. a. O.
43, 9
;
Rechn. Kronstadt
2, 51, 23
.
5.
kausale Konj.: ›weil‹.

Belegblock:

Boon, St. Prätorius
41, 22
(
Ülzen
1579
):
Denn es fuͤrs erste mit Kauffhendeln ja diese gelegenheit hat / das da sie sehr geschwinde getrieben / vielen das hertz gar einnemen.
Allg. Schau-Buͤhne (
Frankf.
1699
):
Jederman sahe auff sie / als welche die Regierung in ihren Händen hatte / da indessen der Groß-Sultan den Wollüsten ergeben / sich umb dieselbe wenig bekümmerte.
Schmidt, Rud. v. Biberach
3, 03
(
whalem.
,
1345
/
60
):
dar vmbe, da got ein iegelichen menschen in sinen gotlichen wesen gesetzet hat, da sitzet er vnd mvͦs oͧch da beliben.
Vgl. ferner s. v.  20,  3.
6.
konditionale Konj.: ›wenn, falls‹.

Belegblock:

Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1558
):
wir hetten auch solches schon lengst von disen gesellen unserer oberkait claget, da wir zuͤ unfrid und unainigkait lust und gefallen triegen.
Ebd. A.2 (
1636
):
Sollen auch die herrn burgermeister jeder partei [...] bescheid erteilen, [...] im sommer aber umb 7 uhr vormittags ir amt öffnen und bis umb 10 uhr, wann kein rat, da aber ratstag bis halben 10 uhr verharren.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
17. Jh.
):
Ich frag dich auf den aid, do ainer dem andern bei tag oder nacht in ain paumbgarten käm, [...] und er präch ain obiß ab, trieg dasselb auch unerlaubt mit im, was er darumben schuldig sei.
Vgl. ferner s. v.  4,  10.
7.
adversative Konj.: ›obwohl, während‹.

Belegblock:

Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1550
):
dann es möcht sonst das gelt mit der zeit dem kaiser in seine hand werden, welcher die wechsel nur 12 aufs hundert gesetzt, da sie bei dem könig aus Franckreich 25 bis in 30 cronen oder gulden haben möchten.
Ebd. (zu
1553
):
daß der ordenlichen oberkait, so von Gott eingesetzt und in nöten nie verlassen, da aber wol die ungehorsamen durch ernstliche straff vilfeltig zuͤ schanden worden.
Ebd. (zu
1555
):
Da es nun unsern altvordern gleichwol je zuͤ zeiten [...] nit aller ding nach irem willen ergangen [...], so mögen sie doch derhalben kaines übelhausens beschuldigt werden.
Mell u. a., Steir. Taid. .
8.
Konj. zum Anschluß eines Inhaltssatzes: ›ob‹.

Belegblock:

Froning, Alsf. Passionssp.
5469
(
ohess.
,
1501ff.
):
da ging ich em nach und rieff en an, | do hie mer eyn bedechtniß wolde lan.