aufmerken,
V.
1.
›etw. schriftlich festhalten, aufzeichnen‹.
Bedeutungsverwandte:
, ; vgl.  2,  3.

Belegblock:

Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
[grosse Miracula] von vnsern Vorfahren [...] nicht ordentlich Verzeichnet vnd auffgemerckt.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
mustrotten und zalentten das volckh und merckhten das auff.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1494
):
daz all unsers gotshauss leute jeder mit eigem name [...] zu sainem gut aufgemerkt und mit was rechten er solh gut inhelt [...] aufgezeichnet werden.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Die heiligen weissagen [...] die haben all händl am ersten got zue lob und êr nachmals den nachkommen zue guet auf müessen merken und in schrift aus lassen gên.
wan im etwas, land und leuten nützes, einfiel, merkt er’s von stundan auf.
Eschenloher. a. a. O. ;
Rot
351
;
Tarvainen, Wortsch. Unrest
1966, 74
.
2.
›etw. aufmerksam wahrnehmen, beobachten‹; je nach Sinnesorgan: ›genau hinhören‹; ›genau hinsehen‹; ›auf etw. aufpassen, achten; etw. auftragsgemäß beaufsichtigen‹; falls subst.: ›Aufmerksamkeit‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, ,  2,  6, , I, 5, , ; vgl.  1, (V.) 1,  2.
Syntagmen:
den abgang / aufgang, das ende a.
;
j. a., das
[...]
/ wie
[...],
fürsten / könige / himmel / oren a.
; oft subst.:
a. halten / haben, sein a. geben
;
fleissiges a.
;
a. der worte
;
etw. ane a. tun.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
5. Mose 32, 1
(
Wittenb.
1545
):
MErckt auff jr Himel / ich wil reden / vnd die Erde höre die Rede meins Munds.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1504
):
das er einen freunt hat, der solt im aufmerken des handels halben.
Goldammer, Paracelsus.
4, 22, 2
(
1530
):
so merk meniglich auf, die gelupt zu halten.
Maaler (
Zürich
1561
):
Das steyssig Aufmercken auff die natur vñ die empsig betrachtung / habend vns die kunst erboren.
Ruh, Bonaventura
355, 30
(
orhein.
,
um 1480
):
got dem herren alle wegen din gebet vff opfferende mit flissigem vff mercken der wort.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
da was im aber so ernst auff zemercken wie es in dem hauß gieng.
Höver, Bonaventura. Itin. A
57
(
moobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
das gesychhtt des gelaubigen, der da spehet dysew wellt, der aufmerkht den aufgank, den abgankh vnd daz endt.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
109, 34
(
tir.
,
1464
):
Da süllen auf mërkhen die jungen töchter, das si wiczig werden.
Dies., Zist.-Pred. Haller
57, 292
(
tir.
,
1466
):
der da fleissikchleichen ist aufmerkchen, was man lesen ist in der kchirchen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
püecher, so man mit pesunderm aufmerken und lüsen hören mueß.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
, Hs.
A. 17. Jh.
):
ist denen inhabern hiemit ernstlichen auferlegt das si ir vleissig aufmerken und ahtung halten.
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Goldammer, a. a. O.
4, 56, 16
;
7, 81, 24
;
Wackernell, Adt. Passionssp. Br. II
1383
;
Bauer, a. a. O.
111, 35
;
Moscouia
B 1r, 21
;
Rot
287
;
Dietz, Wb. Luther ;
Bad. Wb.
1, 84
.
3.
›sich geistig, psychisch, mit seinen religiösen Kräften jm./etw. zuwenden, zukehren; Zuneigung zu jm. haben‹.
Bedeutungsverwandte
vgl.: .

Belegblock:

Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Augsb.
um 1475
):
sy auffmerckend den geysten der irrsale.
Warnock, Pred. Paulis
9, 279
(
önalem.
,
1490
/
4
):
es ist wol ain fúchsine conscientz: summige werch, ain seltzne und kurtze rúw, [...] das gebett on ufmerkung, die gehorsame ón andacht, das lesen on alles verston.
Ruh, Bonaventura
308, 14
(
Basel
1507
):
also thuͦt ouch das oug vnsers gemuͤts, so es vffmerckt jn dise sunderbaren ding.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Wann gewonlich so ain mensch ufmercken hat zuͦ aim andern. was dann das selb ansicht dar uff wirt es auch sehen.