nachtun,
V., unr. abl.
1.
›etw. so nachvollziehen, nachmachen, wie es ein anderer vorgemacht hat; jm. etw. nachmachen, jn. imitieren‹; Belegblock:
Also hat Christus than, dem thus nach, so bistu ein Christ.
ich hab ein geloͤbt gethan / alles nach zuthun / das du thust.
Mimus Der eines jedẽ geberdẽ nachthut.
ich habe es jhm mit einem anderen worte nachgethan.
Ein wunderzeichen ist solchs / das wir dem Herrn Christo nit koͤnnen nachthun / vnd sollens vns auch nit vnterstehen.
Der Teuffel ist unsers herr Gots affe. [...] was der Teuffel sihet von unserm her Gott / das wil er bald nach thun.
Die Natur ist der Gnaden Affe / was die Gnade thuͦt / das will ir Natur nach thuͦn.
AEmulation, [...]. Jtem nachfolgung / nachthuͦung einer arbeit / wie sie ein ander thon hat.
Sappler, H. Kaufringer
30, 99
; 2.
›jm. im Rahmen kirchlicher Rituale nach seinem Tode ein Opfer zu seinem Gedächtnis, zum Heil seiner Seele, zur Minderung von Sündenstrafen bringen‹; dieses nachtun
stand in Relation zu entsprechenden Handlungen im Leben der Verstorbenen; Belegblock:
Aber sonderlich sind es die werck, die man jhn nach thut, durch Vigilien und seelmessen etc.
Item si hilden si, daz daz gebet, almosen geben, misse horen, fasten, daz enhelfen allez nit den selen, den man daz nach tede.
Wir wern leichtfuriger unsern eldern guth nach zcu thuͥn das wir also lassenn
(wenn wir die
pein des fegfewͥers irfarn hatten).
als manch Opffer und als manch Vigilg du in nachtuͦst, als manch sunder Essen und Tracht du inen fuͤrsetzst, so werden sie dir darumb dancken.