mäucheln,
V.
›täuschen, betrügen, hinterlistig handeln‹.
Wortbildungen:
mäuchel
,
mäuchelbrennerei
,
mäucheldieb
,
mäuchelehebruch
,
mäuchelei
,
mäuchelisch
,
mäuchellerer
,
mäuchelmaul
,
mäuchelmord
,
mäuchelmordbrand
,
mäuchelmörder
,
mäuchelname
,
mäuchelprediger
(bezogen auf Wanderprediger der Täufer),
mäuchelrotte
,
mauchelwerk
(a. 1562),
mäuchelwort
,
mäuchlecht
›hinterlistig, heimtückisch‹,
mauchmarkt
; bei
Luther
tendiert
mäuchel-
zum Präfixoid im Sinne von ›betrügerisch, falsch‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1529
):
Darümb heissen sie auch [...] land und strassen diebe, nicht Kastenreuber noch meuchel diebe.
das man solche schleicher, meuchel lerer und winckel prediger schlecht nicht leiden sol.
Solt man aber solchen meuchel meulern gleuben, wuͤrde kein sache, ia kein Gott noch recht bleiben.
der auffrur halben die vns Meüchel auff leügt vnd boslich ertichtet.
Was sind mir das fur Christen, die so meucheln?
das es sey eine [...] ehrliche versamlung [...] und doch kein heimlicher winckel noch meuchel rotten.
Ebd. (
1531
):
das wen die meuchelprediger kommen und ruhmen vom geist undt sagen, das sie durch die liebe undt geist zu predigen gedrungen werden, wir nicht verfhurt wurden.
Ebd. (
1530
/
2
):
sagen, ehr [Bube] mit meuchelej und heuchelej umb.
Ebd. (
1539
):
wo er nicht [...] seine sache auff Cardinalische heiligkeit [...] gestellet hette, solchen meuchelmord zu verteidigen.
Ebd. (
1541
):
mit solchen Cardinelischen, [...], meuchel worten.
Ebd. (
1541
):
Das beweiset er
[Heinrich von Braunschweig]
nicht allein mit seinem lesterlichen meuchel Ehebruch, sondern auch mit diesem jemerlichen Meuchelmordbrand.
Ebd. (
1542
):
[...] gezwungen, ein falschen ertichten Meuchelnamen auffs buch zu setzen.
Ebd. (
1543
):
das sie [Juden] [...] hemische Schlangen, meuchel mörder und Teufels Kinder sind.
Rudolph, Qu. Trier (
mosfrk.
,
1593
/
4
):
sollen auch verwarnen und verhüthen, [...], daß keine heimliche maugmärckte auf gaßen, in ställen und häußern geschehen, alles bei peen.
will man [...] verboten haben, keine falsche, faule, verbotene waar feil zu thun, auch sich keiner falscher, verbotener maaßen, ehlen gewichts zu gebrauchen, item keine mauchmärkte zu machen.
Alberus
z iiijv
(
Frankf.
1540
):
Jch mauchel. Suffuror.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
schlug er den schreiber mäuchlisch zu tod.
Sachs (
Nürnb.
1531
):
Wer helt ein untrew haußgesindt, | [...] | Verlogen, meuchlet, heimlich abtragen | der herrschaft.
Ebd. (
1563
):
Das sie wern gschlacht, tugendsam worn, | Nicht so zenckisch, hedrisch, vol zorn, | Versuffen, meuchlisch und gefressig.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
els.
1521
):
weil er [Lycaon] bekennet frei, | Daß er der meuchelbrennerei | Ein meister und anstifter ist.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
317, 21
(
Genf
1636
):
Maucheln / hindergehen / betriegen / [...], Decipere.
Ebd.
26
:
maͤuchelisch / betriegisch.