melodei,
die
;
/–.
›in der Regel durch Wohlklang ausgezeichnete Tonfolge, kompositorische Gestalt, Tonmuster, nach dem gesungen werden kann bzw. das intrumental realisierbar ist‹; als Metonymie: ›realisierte Tonfolge, vorgetragene Melodie‹; in einem Teil der Belege Öffnung zu ›Text, Lied, der / das gesungen, gespielt wird‹.
Bedeutungsverwandte:
(
das
1,  12,  4,
1
(
der
), (
der
1,
2
 1,  2,  3,
1
 5, .
Syntagmen:
eine m. berichten
›gestalten‹
/ machen / singen, jm. eine m. singen
;
die m
. (Subj.)
kläglich erklingen, in einer zunge erlauten, jn. klagensfrei machen
;
einer m
. (Gen.)
konkordieren
;
ein lied auf eine m. singen, lieder von einer m. machen, etw. in einer m. singen, in die m. irtümer einreissen, mit einer m. pfeifen, die herzen mit einer m. zu freuden erwecken
;
die m. des gesanges
;
die componierte / englische / liebliche / neue / schöne / süsse m
.;
die kunst der melodien, das lied in einer m
.

Belegblock:

Luther, WA (
1526
):
[...] ubunge der melodeyen. Auff das man sich wol lerne schicken ynn melodeyen und wol gewone der Colon.
Krebs, Prot. Spey. Domkap.
2, 6189, 1
(
rhfrk.
,
1524
):
das die vier passion hinfur in diesem Stieft wie zu Meintz mit melody und dryen person gesungen werden.
v. Ingen, Zesen. Ged.
396, 8
(
Breslau
1641
):
Die schoͤne Melodey | macht uns klagens⸗frey.
Gille u. a., M. Beheim
69, 4
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Du heilger hochgelobter geist, | mir Michel Peham gnad volleist, | das ich hie müg perichten | Dis neuen weis und melodeŷ!
Ebd.
268, 111
:
wann sie ist meines herczen fraden spil. | in diser melodeie | schenk ich ir dises liedlin zwar.
Sachs (
Nürnb.
1537
):
Mancherley instrument, | [...] | Im palast concordierten | Englischer melodey.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
daz sú [himelsch ingesinde] sungin ein suͤss melodie dez himelschen gedoͤnes.
Adrian, Saelden Hort
1091
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
Bevindestu genaden sus, | so soltu benedictus | in súesser melodye | singen.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
320, 13
(
Genf
1636
):
melodey / f. die melodey vnnd Laut eines Gesangs.
Rot
328
(
Augsb.
1571
):
Melodei, Weiß des gesangs / von zweyen Griechischen worten zusam gesetzt / melos vnd ôdi, gsangs liebligkeit, der thon eins gsangs / wollautender hall vnd schall des gsangs.
Thiele, Minner. II,
26, 110
;
Wyss, Limb. Chron. ;
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
108, 2
;
Schein, NA
2/1, 10b, 13
;
12a
, 6;
v. Ingen, a. a. O.
389, 21
;
Opitz. Poeterey
15, 18
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Lindqvist, K. v. Helmsd.
1883
;
Morrall, Mandev. Reiseb.
140, 4
.
Vgl. ferner s. v. .