1
hal,
der
.
›von Menschen, Tieren, natürlichen Gegebenheiten hervorgebrachter Ton jeder Art, Laut, Schall‹.
Bedeutungsverwandte:
,
1
 1,  1,  2,
1
,  1,
1
 1.
Syntagmen:
den h. singen / zubringen
(›zustandebringen‹)
/ hören
;
der h. erschallen, etw. rufen, kläglich klingen, js. oren erfüllen
;
etw
. (z. B.
ein gefäs
)
im h. bewären
;
des doses, der lerchen h., der h. der drommeten / posaunen, des tieres, der sakpfeife
;
der grosse / laute / hohe / kleine / schrekliche / süsse / verschwiegene h
.
Wortbildungen:
halbärlich
›tönend‹,
halgeben
›tönen‹,
haljar
›durch den Posaunenschall verkündetes alttestamentliches Jubeljahr‹ (dazu bdv.: ),
haljarshorn
,
haljarsposaune
,
haltromete
.

Belegblock:

Luther, WA (
1547
):
sie [welt] sihet mit viehischen augen die Buchstaben oder den mundlichen Hall an.
Ebd. (
1524
):
das keiner kein acker solt verkauffen fuͤr ein ewig erbgut, sondern allein bis ans Hall jar.
Ders. Hl. Schrifft.
3. Mose 25, 10
f. (
Wittenb.
1545
):
jr solt das Funffzigst jar heiligen / vnd solts ein Erlasiar heissen [...] / Da sol ein jglicher [...] zu seinem Geschlecht komen / Denn das funffzigst jar ist ewr Halliar.
Ebd.
4. Mose 31, 6
:
Mose schickt sie [...] ins Heer / [...] vnd die Halldrometen
[
Mentel
1466:
hoͤrner
;
Eck
1537:
pusanen
]
in seine hand.
Ebd.
Jos. 6, 4
:
wenn man des Halliars
[
Mentel
Var. 15. Jh.:
gnadenreichen iar
;
Eck
1537:
Jubiljar
]
horn bleset [...] / So soll das gantze volck ein gros Feldgeschrey machen.
Ebd.
Jos. 6, 6
:
siben Priester lasset sieben halliars posaunen tragen fur die Lade des Herrn.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
SONVS. Hall glaudt thon geschell klangk ¶ gedoͤse gethoͤne gereusch geboͤche knall klapff ¶ geproͤschel gethemmer getuͤmmel geruͤmmel geträppel thuͦmor gemurmel geschrey geruͤff.
Lappenberg, Fleming. Ged. (
1631
/
9
):
daß die edlen meister | manches Wort von großen Sachen | doch in kleinem Halle machen.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
ob einer [...] ruofte: ,bistû dâ?‘ der gal und der hal ruofte wider: ,bistû dâ?‘
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
590
(
pfälz.
,
1436
):
wie wol die kunst, die hant vnd der grieffe des harpfers den hale durch die seiten zubringet.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
105, 2
(
Frankf./M.
1568
):
Das Positiff mit suͤssem hal / | Schlag ich auff Buͤrgerlichem Sal.
Sachs (
Nürnb.
1558
):
Nach dem mit einem starcken knal | Sanct Görgen bild mit lautem hal | Einrit int stuben.
Klein, Oswald
20, 66
(
oobd.
,
1415
):
O wachter, dein verswigen hal | mit treuen hat gewichen.
Höver, Bonaventura. Itin. A
460
(
moobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
er spricht, daz czal sey [...] in den halen vnd in den stimmen, vnd dye selben haisst er di halperleychhen oder toͤnenden czal.
Ebd.
488
:
zuͦ den aufsteygen wir von den halgebenden czalen durch mittel der sinnleichhen vnd gedëchtlichen vnd gegenlauffer.
Turmair (
Augsb.
1517
):
sone ,hallen, lautten, halgeben, clingen‘.
Mayer, Folz. Meisterl. ;
Primisser, Suchenwirt ;
Klein, a. a. O.
11, 11
;
42, 34
;
50, 5
;
Voc. Teut.-Lat.
m vr
;
m iiijv
;
Voc. inc. teut.
k vijr
;
Dietz, Wb. Luther ;
Vgl. ferner s. v.  5.