lehengut,
das
;–/-er
+ Uml., auch -Ø
.›nach dem Lehenrecht zu verleihendes Rechtsgut, z. B. Grund und Boden, Recht, Amt‹; speziell: ›von einem Grundherrn verliehener Grund und Boden bzw. eine Immobilie‹; metonymisch dazu: ›Verzeichnis aller zu einem Besitz gehörenden Einzellehen‹;
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte, auch berichtende Texte.
Syntagmen:
das l. aufgeben / aufzeichnen / begehen / behalten / berüren / erben / innehaben / lassen / verkaufen / versetzen / verspleissen, nach sich nemen, von jm. haben, für etw.
(z. B. für den zins
) nutzen, jm. das l. geben / leihen; in dem l. bleiben, aus dem l. etw.
(z. B. den acker
) verleihen, jn. um l. strafen; das angestorbene / freie / verschienene / verschwiegene / zugehörige l.; aufreichung / verreissung / verspleissung des l
.Wortbildungen:
lehengütererbpfacht
lehengutsrecht
Belegblock:
uff den artikel von der uffreichunge der leengutter antwert: Wir wellen, das [...].
Ein buch gnant Moralia Gregorii mit etlichen anhengender lehengueter.
dat huyss mit kurmodige gueder tynsguederen myt allen synen thobehoere eyn leynguet yss des goitzhuyss zo sent Panthaleon.
Demnach erkennet man meine g.f. abdiß zu s. Revilien eine grundherinne des hofs und der zugehoriger lehnguter, dasselbig hofsgeding anzustellen.
sollen auch die geschworen insonderheit vroegen alle verpliessung und verreißung der lehnguiter, und ob auch einige lehnguiter versatzt, verkauft oder verspliessen weren ohn wissen des hern dechantz.
alle curmödige lehngutererfpfachten von weizen, roggen, gersten, haber [...], so verneuert anno 1623.
Herr keller Hundheimb hat ein lehengut der ends und erhebt daraus 5 malter korn.
ob iemanndts der unnsern mit einichem, wer der were, lehengütter oder gerechtigkeyt halb irrig würde [...], solliche sachen soͤllen nach irer art und natur vor den lehenrichter [...] verhandelt [...] werden.
Hat ein man lengut, smiden oder lenhove, der ist nicht besezzen, wen he verschozzet sin nicht.
Ein iklich werltlich pfaffe, [...] der nimit wol erbeteil [...]. Aber an lengute hat he kein teil nicht.
Ist ein man von ritters art verstorben, der nach ime frei lehengut und auch erbgut an farender hab und an erarbeiten fruchten gelassen hat. [...] So nimpt der sun zuvor alle lehenguter und darf den töchtern darvon nicht pflegen.
das gancze Dorff kobirwicz [...], daz vor eyn leengut gewest ist, czu Eygen vnd czu Erbrechte czubesiczen.
was sunst hendel zuͦschriben sigend zuͦ Roschach, so die lehengüter nünt berürend.
es soll auch keiner [...] niemant ahn gelt oder gelts werth auf sein lehenstuck oder güeter ohne vorwissen meiner herren nichts leihen und dargegen das lehenguet für den zins nutzen.
wer gotes gab, daz ist kirichen oder ander heilichait, verchaufte oder umb kirichen lehengut nëm, der wer symoniacus.
hat kainen gefreit, wer lehengüeter vom reich, von land und leuten gehabt hat.
Luther, WA ;
v. Tscharner, Md. Marco Polo
22, 10
; Koller, Reichsreg. Albr. II.
99, 21
; Schmitt, Ordo rerum
116, 12
;