lehenen,
1
lenen
(letzteres seltener),
V.
1.
›jm. etw. für eine begrenzte Zeit ausleihen‹; speziell: ›jm. ein Darlehen gewähren‹;
vgl.  12.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  16.

Belegblock:

Volkmar (
Danzig
1596
):
Lorica [...], eine lehne an einer treppen.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
2588
(
rib.
,
1444
):
Want buyssen mich en mochte des nyeman | Geven noch ouch lenen yeman.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1397
):
hei bat mich, dat ich eme leinde ein altertafel, [...] um zo conterfeiten.
Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
20, 3
(
Frankf./M.
1626
):
Jch wolte mein gerings von Gott gelehnt Talent / | Dem Wechßler willigllich / hinlieffern.
Sermon Thauleri
7va, 5
(
Leipzig
1498
):
Das meinet auch crist’ do er sprach. wer icht lehet durch mich der sal es hu͂dertfeldick wider nemen.
Loose, Tuchers Haushaltb. (
nürnb.
,
1516
):
adi 23 settember leh ich dem Hanßen [...] am haimcziehen 2 fl.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
Welcher gelehnete hab mißprucht.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1. Dr. 16. Jh.
):
Lehnt ain man den andern ain ros umb lohn und wird des underwegen beraubt, er gilt das ros nit.
Wolf, Norm im sp. Ma.
81, 16
;
Herborn u. a., Rechn. Jülich
45, 27
;
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. .
Vgl. ferner s. v.  6, .
2.
›sich von jm. etw. borgen, ausleihen‹;
konversosem zu 1; vgl.  3.
Bedeutungsverwandte:
 16,
1
 5,  1, .

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Commodatò accipere. Lehnen entlehnen tzu leihen nemen auffnemen borgen.
Apherdianus Lv (
Köln
1575
):
Jch hab ziehn guͤlden von einem Kauffmañ geleihnt.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
sich wie die tumben vich herlicher sint in ire nature, und wachsent ir kleider [...]; und du muͦst von in lehenen din kleit.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
26, 18
(
els.
,
1362
):
Ein kristen man lehente vmbe einen iuden vil guͦtes, vnd do er nút anders búrgen moͤhte han, do swuͦr er dem iuden vffe sante Nyclaus alter das er imme das guͦt wolte wider geben.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
So ich nit für mich sehe geflissen, | Unß etwa zwoͤlff seck oder zehen | Von lügen füllen, die wir lehen | Von unsern nachburen, vnsern fründen.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
301
(
Genf
1636
):
Lehnen / auff borg nehmen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16.
/
17. Jh.
):
welcher burger solches zeugs [feuerhacken] notturftig, mag gleich wol denselben entlechnen, [...]. und sol sich keiner des lehens ohne wissen der führer unterstehen.
3.
›jm. etw. zu Lehen geben; jn. mit einem bestimmten Recht belehnen‹;
vgl. (
das
2,  4.

Belegblock:

Dat nuwe Boych (
rib.
,
1396
):
dat man [...] nyemanne me de wijnbroderschaff geuen noch lenen sculde.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Czu der czid liss der apt [...] das sloss wassenborg buwe umme der guther willen sines stifftes, [...], unnd dor noch gotha unnd das [stifft] herssfelt lehit sy alle beyde.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica (
schles. inseldt.
,
1461
):
[Mertin] hot vormanet zayne swaster Peter Vngeryn, ap her ir ap gekawfft het 1 ½ marcis faterlich gut vnd beczalt vnd yn mechtig gemacht czw vordern vnd czw len alz zy zelbes.
Roloff, Brant. Tsp.
2112
(
Straßb.
1554
):
Ytel huͦren und buͦben geingen in und auß | Den lehe ich zuͦ Rom all aͤmpter gar.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1508
):
wirt aber ain erib furgenommen, dem man das guet lechen soll, dem selben eriben sol ain ambtman leihen nach dem und das guet ist.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. .
Vgl. ferner s. v. .