lehenbuch,
das
;
Grundwort:
-s/-er
+ Uml.
1.
›Verzeichnis aller Lehensgüter eines Lehensherren und der mit einem Lehengut verbundenen Rechte und Pflichten für die beiden Vertragsparteien (Lehensnehmer und Lehensgeber)‹;
vgl. (
das
28,  3.
Zur Sache:
Hrg
2, 1686
.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
etw. in das lehenbuch schicken
›etw. in das Lehenbuch einschreiben‹.

Belegblock:

Mon. Boica, NF.
2, 1, 104, 26
(
nobd.
,
1464
):
manlehen, von dem also geschriben stett im lehenbuch herren Hainrichs von Auffses, alszo: „Stephan Forster hat zwͤ lehen entpfangen [...] die gult.“
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
183, 21
(
nobd.
,
1482
):
darzu das haws hinter sant Katherein hoffe gelegen solten sie ire geben, verlihen und in das lehenbuche schicken.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1525
):
Den vierden artickel der lehen halb, hab min gnediger herr nüt witer noch anderst beschwerdt noch gelassen, denn wie die lehen bücher wisend.
Müller, Stadtr. Ravensb.
286, 4
(
oschwäb.
,
1544
):
das man nun hinfuͥro alle jar [...] solle ainem radt das lechen buͦch lesen, darinnen alle lechen gmainer statt und der gotsheuser lechen guetern geschriben stondend, damit ain radt höre, wo die lechen träger abgestorben weren.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1495
):
das lehennbuech hat Hanns Hendl als gerhab in seiner gwalt.
Aubin, Weist. Hülchrath ;
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
240, 22
;
Mon. Boica, NF.
2, 1, 105, 19
;
Wendehorst, a. a. O.
189, 46
;
Öst. Wb.
3, 1251
.
2.
›Lehnrechtsteil des Schwabenspiegels‹;
vgl. (
das
7,  2.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
len mach eyn vrowe wol haben nach ires mannes tote, ob dar lenes erben nicht ne sint. we daz geschen moͤge, dat vindet hie nach in deme len buͦche.
So wirt deme houͦbet heren daz gelt; daz guͦt behaldit daz kint, alse daz len buͦch hir nach seit.
3.
im Bergbau: ›Verzeichnis der Gewerken und ihrer Berganteile‹;
vgl. (
das
3,  3.

Belegblock:

Rwb (a. 
1477ff.
).