heimat,
(auch auch
heimet, heimant, heimut
) die
;-Ø/–
;das
;-es/–
.1.
›Wohnort, (ständiger) Wohnsitz; Stammsitz (einer Familie / eines Geschlechts)‹; Syntagmen:
gute h. haben, die h.
[wo] haben
; die h.
[wo] sein
; etw. in der h. verkaufen, in die h. faren / kommen
.Wortbildungen:
heimatrecht
heimatwesen
Belegblock:
Wer er aber ein gast. so soll er auch darzu schweren. vō seinem heymat oder anwesen. do er gesessen ist.
Graf Friedrich sein [S. Bennos] Vatter war, | Fraw Behela dort jhn gebahr. | Jhr Heymet Bultenberg man nennt, | Da fuͤhrten sie ein Herrenstand.
do frogete sú der bobest, wo ir heimuͦte were. do sprochent die zwene lieben gottes frúnde: wir sint lange seßhaft gesin in einer stat.
Donoch fuͦrent der keyser und die herren und stette herwiderumb iederman in sin heimuͦt.
daß weder bergen, lehenguͤter, noch fuͦter hinglichen, oder einiche zuͦ diensten aufgenommen werden söllind, als solche personen, die ihres heimats und lebwesens halb glaubwürdige schein von ambtleühten und predicanten underschriben, aufweisen könnend.
Schmidt, UB Halberst. ;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Skála, Egerer Urgichtenb.
252, 18
; Gille u. a., M. Beheim
124b, 43
; Rennefahrt, Wirtsch. Bern
598, 30
; 2.
›Land / Gebiet, aus dem man stammt, in dem man geboren wurde und aufwuchs; Vaterland‹; Syntagmen:
die h. beschauen
; sich der h. entziehen / trösten
; an die h. denken, in die h. eilen / fliehen / gehen / kommen / ziehen, jn. in seine h. weisen, etw. von der h. erfaren, verre von der h. sein, ausser der h. sein
.Belegblock:
Sein
[Jesus]
Vaterland vnd Heimath Nazareth bringet nichts guts. Enucles sagt: | Syracusa ist das Heymet mein | Vnd bin her kommen vor sechs Jarn.
ein bilgri ilet wider hin in sin heimuͦt, da sin die geminten lieben vrúnde wartent und mit grozem jamer beitent.
so were der bischof verre von sinre heimuͦte.
ihesus gieng aus von dann er gieng in sein haimet.
diewyl er kein angenomner landtsäß, noch hinder uns erporen sye, werde er von unsern provoßen vermog ires gwalts und befelchs, als andere frömbde landtstrycher und bättler in sin heymet und vaterland gewisen.
Dar umb sprich ich sicherlich daz man mag faren umb und umb die welt und wider umb kumen in sin haimet, und man findet all weg ynselen und land.
Die stad ist des kaysers haymad gewesen, do ist er geporn und ertzogen worden, da ist sein allerliebste wonung gewesen.
ich [Gawan] wil mich machen wider auf das spor, | das ich mǔg haimat und mein mag peschawen.
3.
›Ort, an dem man sich wohl fühlt, an dem man zur Ruhe kommen kann; Heimstatt‹; in den Belegen meist mit Bezug auf den Himmel.Syntagmen:
keine h. haben
; in die h. kommen; die rechte / väterliche h.
; die h. des ewigen lebens, des himlischen reiches
.Belegblock:
Wann zwar ez hat min girde | Kein heimet niht wann by dir eine.
Bedenckent dicke uwer vergangen leben und uwer künftiges sterben und lerent lüste sparen und frühte samelen untze in uwer heimuͦte des ewigen lebendes.
Vetter, Schw. zu Töß (Hs.
15. Jh.
): von dem ellend dis unsichren lebens zuͦ der vaͤterlichen hainmuͦt des himelschlichen riches.
als ein waller, [...], | der nach ainem vragen sol, | wo sein rechtz haimend sey.