aussert,
ausrent,
ausrunt,
aussent,
Adv.
(1),
Präp.
(2-4); nahezu ausschließlich wobd., gehäuft halem. Schreibungen;
t
ist epithetisch,
n
epenthetisch zugefügt (vgl. ); weitgehend paralleles Bedeutungsfeld s. v. .
1.
›außerhalb eines Bezugsortes befindlich, außerhalb‹.

Belegblock:

Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1349
):
umbe den win, der usserunt geschenkt wirt, sol es stân in dem reht als vor.
2.
kennzeichnet mit folgendem Nomen (im Gen. oder Dat.) die räumliche Situierung einer Bezugsgröße oder eines Bezugsgeschehens außerhalb der mit dem Nomen bezeichneten Fläche oder Linie oder außerhalb von etw. räumlich Gedachtem, z. B. einer Gruppe, einer Weltanschauung, Ordnung o. ä.; ›außerhalb von etw.‹.
Syntagmen:
a. (dem) glauben / haus / heimat / land / leib, a. den orten, a. der ehe / gewonheit / mauer / stat
(Kasus hier nicht erkennbar: Gen. oder Dat.);
a. des landes / geleites.

Belegblock:

Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
v. 1300
):
dz ein burger vsront der stat v́t koͮffet.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1393
):
indrunt noch usrund landes.
Boos, UB Aarau (
halem.
,
1427
):
mit allem andrem sinem gůte, so uszrunt dero von Arow twingen gelegen ist.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Si sond och ir armen lüten | [...] | [...] ussrot der e nit wiben.
Pfeiffer-Belli, Murner im Glaubensk.
2, 12, 31
(
Luzern
1526
):
Ob dan schon die frummen christen vnd herren der fünff ort noch einem solchen namhafftigen dieb [...] vssendt ires geleidts liessent greiffen.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1529
):
so aber einer ussert dem land were.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
in und ussert der stat Losan.
Jörg, Salat. Reformationschr.
56, 9
(
halem.
,
1534
/
5
):
so hatt je unser brůder Claus [...] us craft des selbigen [glouben] ein saͤlig leben geleptt / wunderbarlich / welchs er ussert dem glouben nit haͤt mogen tůn.
Maaler (
Zürich
1561
):
Aussert der gewonheit / über die gewonte weyß vnd ordnung [...]. Aussert dem faal sein. [...]. Ich bin Aussert meinem heimat.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
2. H. 13. Jh.
/
15. Jh.
):
der sol [...] usrunt der Rinchmur beliben iar und tach.
Welti, a. a. O. ;
Bachmann, Haimonsk. ;
Jörg, a. a. O.
374, 22
;
Boos, a. a. O. ;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
3.
kennzeichnet mit folgendem Nomen diejenige Bezugsgröße, die von der Aussage des Satzes ausgenommen wird; ›ausgenommen, außer, mit Ausnahme von etw.‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.
Syntagmen:
a. des hofmeisters, a. der zeit
;
a. dem chor.

Belegblock:

Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1681
):
Es soll auch den aufseheren [...] verpoten sein, alle näbendbäch abzůschlachen, ußert nohtwendiger zeit, als im heüwet.
4.
kennzeichnet mit folgendem Nomen (im Gen. oder Dat.) die Bezugsgröße, die bei der im Satz ausgedrückten Handlung unberücksichtigt bleibt; ›ohne‹.
Syntagmen:
a. versamlung, a. des bischofes / herren; a. den pflichten.

Belegblock:

Jörg, Salat. Reformationschr.
236, 5
(
halem.
,
1534
/
5
):
jnen zimpte noch stuͤnde nit zů da / noch an keim andern ortt / ussertt versamlung der kilchen.
Chron. baier. Städte. Regensb. (
noobd.
,
1521
):
das dy stifft nit macht heten, aussert ires pischoff solchs ze than.
Ebd. (
1525
):
auch aussert unsers gnedigen herren solchs nit zimmen will.