glosen,
V.
1.
›etw. (z. T. im Sinne des vierfachen Schriftsinnes, s. u. Karsten
) auslegen; etw. deuten; etw. erklären; etw. veranschaulichen‹; auch speziell: ›etw. übersetzen‹; Älteres und mittleres Frnhd.; meist Verstexte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Syntagmen:
die rede, die dinge g., (etw.) mit rede, durch jn. (durch die torechten jungfrauen), gut / tief, hin / her g
.; etw. nicht viel glosens bedürfen
.Belegblock:
wie wir nicht aus unverstand der sprachen noch aus unwissen der Rabinen glosen.
Ez sprechen sus die glosere, | durch waz er genennet were | Judas der zende.
Man glose ez hin, man glose ez her, | mit reinen wiben ich gewer | wol vrouwen.
got zuhet ouch sus di bosen, | also ich uch mit rede wil glosen, | wen her in vorsendet sinen geist, | daz si sich bekeren.
Gregorius der munder | Mit vlize hat besunder | Gewant inrechter minne | Uf diz buch sine sinne | Und hat iz wol virleige wys | Gegloset tyef.
daz wil ich euch glosen durch die | funff torechten juncfrawen.
alsuss glôset sant Augustinus dise rede und glichet die natureklich krankait dem schlangen.
Commentorium [...] glose [...] pedeuttung [...] ein bedichtung [...] glosung.