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ausleren,V.;
zu nhd. lehren.
1.
›jn. gründlich kennenlernen‹.Belegblock:
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl.
178, 36
(Hs. ˹pfälz.
, M. 16. Jh.
˺): mein mann meint ich wer fromme, | zue der ehe het er mich genomen, | ee ehr mich ganz lert aus.
2.
›eine Lehre abschließen, zu Ende lernen‹.Belegblock:
Wickram
4, 10, 5
(Straßb.
1556
): Wann sie dann ausgelert haben / lauffen sie dahin wie das liebe vieh / meinen sie habend ihre jar der lehr schon überkummen.
3.
›etw. erklären, deuten; etw. vollständig auslegen; die Lehre aus etw. ziehen‹; vereinzelt auch: ›eine Lehre verbreiten‹.Belegblock:
Rosenthal. Bedencken
30, 33
(Köln
1653
): daß die Widersacher alles auff einen vneigentlichen Verstand wollen deuten / als koͤnde man nit auch auff diesen Schlag [...] viel andere Goͤttliche Geheymnuͤße außlaͤren / wann man saͤgte / sie seyen nur vneigentlich zu verstehen.
Mayer, Folz. Meisterl.
89, 125
(nobd.
, 1517
/18
): wil
[der Dichter]
doch mer | Von der gotheyt ercleren, | Die niemen mag aus leren. Maaler
43v
(Zürich
1561
): Außleeren / Gantz vnnd vollkommenlich / leeren / Wolleeren vnnd vnderrichten.
Buijssen, Dur. Rat.
4, 2
(moobd.
, 1384
): di [schrifte] von got gegeben waz und di Moyses het auzgelert.
Dietz, Wb. Luther
1, 175
.