gescheid,
gescheide,
das
,
letzteres auch
die
;
4 und 5 motivationell schwer anschließbar.
1.
›Entscheidung; durch eine Entscheidung entstandene klare Verhältnisse; Spitzfindigkeit‹; jeweils schwach belegt.
Bedeutungsverwandte:
 4.

Belegblock:

Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
2928
(
Köln
1476
):
Wayll dem, der dat gescheit bedeit!
Thiele, Minner. II,
32, 1066
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
als dat weirt da ein gescheit | om des velsschers clefferie.
Schade, Sat. u. Pasqu. (o. O.
1521
):
daß ir euer gemüet von dem stant der armuͦt auf die spitz der zierlichen eeren [...] werden richten durch neuen funt, practisch gescheid, listig betrieglichait.
2.
›Grenzlinie, Grenze, Grenzziehung zwischen Flächen‹; als Metonymie: ›zur Schlichtung von Grenzstreitigkeiten eingesetzte Behörde‹, mit Tendenz zu ›Grenzbegehung, Bannritt‹.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
 1, ,  2,
2
 1; vgl.  1.
Syntagmen:
das g. vermerken
;
um das g. richten, sich auf einer g. schlagen
;
das g. des amptes / grundes
;
das g. zwischen [...]
;
unz an das g
.;
vom g. herab
.
Wortbildungen:
gescheidsmal
(a. 1658),
gescheidsrecht
(a. 1525).

Belegblock:

Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
6725
(
rib.
,
1444
):
Id is allit eyn, sunder dat gescheit | Dat de doernen hegge tusschen yn deit.
Struck, Joh. Pfannstiel
135, 47
(
mosfrk.
,
1502
):
Vor dem wel(d)gin, das Lohe genant, anzu heben ist das gescheyt zussen Heintz Schniders stuck und Metzen Hen sadel.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1564
):
von dannen gericht der Durr nach biss auf das geschait in der Prein.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
15. Jh.
):
alle und jedliche pigmerk und geschaid unsers ambts zu Scherstorff und ander mer gerechtigkait.
Winter, a. a. O. ; ;
Bischoff u. a., a. a. O. f.; ; ; ;
Shess. Wb.
2, 1282
;
Schweiz. Id. ; ; (dort reichhaltige Belege und Differenzierungen).
3.
›Trennung von Wasserzuflüssen (zu Mühlen)‹.

Belegblock:

Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
,
1424
):
von soͤlicher klage wegen der muͥller hie ze Ulme, die si geheppt händ ab dem geschaide des wassers der Blawe hie ze Ulme.
4.
›Gedärme, Eingeweide von Tieren‹.

Belegblock:

Dwb (mit Hinweis auf eine mögliche Motivation);
Schwäb. Wb. ; 490 (a. 
1571
; Sache unklar).
5.
›ein Hohlmaß (von landschaftlich unsicherer Größe; s. )‹; im einzelnen ›halbe Metze‹; ›Bienenstock‹ (?).
Bedeutungsverwandte
(zu letzterem): vgl.  16.

Belegblock:

Grimm, Weisth. (
rhfrk.
,
1494
):
so soll er [müller] das getraid beim burgern holen und von einem malter nit mehr dann ein geschaide, das ist ½mezen [...], nehmen.
Schnelbögl, Salb. Karls IV.
133, 3
(
nobd.
,
1366
/
8
):
wenn er [zeidler] davon wil, so sol er si [zeidelweide] aufgeben mit zwein ymen und mit einem gescheide und mit sechs paumen.