gemarke,
gemerke,
die
, auch
das
;
-Ø/-en
.
– Gehäuft Urkunden, auch Chroniken.
1.
›abgegrenztes Territorium, Gemarkung, Gebiet, Gegend, Grenzbereich‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,  1, ,  8,
1
 1.
Syntagmen:
bairische / deutsche / ungarische g
.

Belegblock:

Jürges u. a., Waldecker Chron. (
wmd.
,
1546
):
das geholze zu overn Gemeke in der gemarken zu Flechtorf.
Aubin, Weist. Hülchrath (
rib.
,
1549
):
das die gemark nit ganz und gar in ein verderben geraite.
Hilliger, Urb. St. Pantaleon (
rib.
,
1624
):
sollen die gemeine erben einhalt weisthumbs auch der furstlicher ordnung nach sub titulo, wie der busch und gemarken zu unterhalten.
Loersch, Weist. Boppard (
mosfrk.
,
1436
):
Die gemeine knecht lassen weiders fragen die scheffen, wie veil gemeine kadrich in der gemeine gemark sein.
Kollnig, Weist. Schriesh.
148, 20
(
rhfrk.
,
1496
):
es sint etlich wingart in gemelter gemark, von welchen die hern von Lors den zehenden ganz nemen.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
Carolus [...] schicket seinen sun Pipinum in das ungerisch gemerk.
Adrian, Saelden Hort
6702
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
In dem besten gemerki | Magdalun dú vesti lit.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
die fúrsten solten zechentusent gewapneter zuͦ ros und fuͦs hinab uf die gemerke wider den Túrken legen.
Fuchs, Kart. Aggsbach (
moobd.
,
1399
):
so geb wir in das holcz cze Stifen mit allen seinn gemerkchen und czuͦgehoͤrung.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1537
):
das die gemerk [...] auch des hauß zu Reichenaw mit wäld, mit holz, mit waid, mit vischwaid und gejaid angehören.
2.
›Grenze, Landes-, Gebietsgrenze, Grenzlinie, Grenzzeichen‹.
Wortbildungen:
gemärkstein
›Grenzstein‹.

Belegblock:

Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1469
):
desglich moegent die von Briedel mit irem fiehe faren oben herabe bis an das vurgerurte gemerke.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
20, 12
(
schles.
,
1341
):
also iz gelegin ist yn synen gemerken vnde synen reynen.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
biß dahin ist die zugehöre gen Nürenberg beschriben, darnach biß auf Augspurger gemerck.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 199, 41
(
schwäb.
,
1580
):
wöllicher ainen markstain oder sonsten ein gemerk.
Grimm, Weisth. (
oobd.
,
um 1460
):
ob ainer zwischen zwair gemerkch ainer gemerkchstain ausgrueb mit frauel.
UB ob der Enns
10, 153, 5
(
moobd.
,
1383
):
dahin wier di gemerk in die drei pawm selber auzgetzaiget vnd gegeben haben.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Nach dem [...] hetten die Römer ain lentlein an dem ungrischen gemerck.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
do zoch der keiser den Hönnen nach [...] uber die beirischn gemerck, das wasser, genannt Ens.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
17. Jh.
):
so soll der richter und sein gefert demselben nemben und sollen ihn dann beglaiden biß uber daß gemerk drei schrit.
Ebd. (
moobd.
,
1601
):
das unß kainer noch iemants anrainter uber des dorfs gemerk nit halten noch treiben soll.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
15. Jh.
):
das sol man dan den lantrichter wissen lassen, das er kom gleich umb mittentag an der obgeschriben dreier gemerk ains.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
1493
):
so ist an dem wasser Goruscha genant pei Lofritschan das gemerk.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
132, 6
(
tir.
,
1525
):
haubtmanschaften [...] so unnder dem Saltzpurgerischn gemerckh oder grănitzen gelegn.