erdauern,
V.
1.
›etw. gründlich prüfen, untersuchen, erforschen‹; auch: ›sich (auf etw.) besinnen‹; ›etw. in Erwägung ziehen‹; Wobd.
Syntagmen:
j. e
. (absolut); sich e
., etw
. (z. B. den artikel / handel / kaufvertrag / punkt / ratschlag, die antwort / geschrift / klage / ordnung / satzung / ursache / warheit, die herzen / privilegien, die haut des leoparden, die lere der priester
) e
., etw
. [wie] (z. B. eigentlich / fleissig / gründlich / recht / reiflich, ein wenig, mit grund / verstand
) e
., j. e
. [+ Objektsatz].Belegblock:
mit disem gwaltigen überfal üwer schultheis wil der statt er erretten [...] muͦß man ein wenig erturen, ob unsere statt darmit geret werde?
das die andern ortt jre glerten [...] gen Zürch verordnettind [...] die gschrifftt ze erduren / waͤr recht haͤtte.
Flyssig wend wir alle sach erduren.
nachdem mine hocherende herren [...] sölliche verbesserete und nüwlich gestelten artickel nach lenge abgehört, erduret und ir gn. widerumb fürbracht [...].
des tods bist eigen, muost ouch stärben, | [...] | uff das
[
du, Adam]
dich solt, glych wie man sol, | erduren vor, besinnen wol, | dasst’ syest nit also vermässen, | von diser frucht nit thüeyest ässen. Belegblock:
Fuͤr des sîe si urbuͤtig, dem heiligen Roͤmschen rich alles truͤwlich zeleisten, was da billiche pflicht ervordre, und ir vermoͤgen erdure.
Belegblock:
Uss semlichem rat [...] muͦst volgen, dass ein Eidgnoschaft [...] entlich nuͤt bstaͤndigs noch loblichs moͤcht erobren und ie nit erduren.