gedulden,
V.
1.
›jn. / etw. aushalten, ertragen, zulassen, dulden‹; mit Akk. d. P./S., vereinzelt mit Gen. d. S., auch mit nachfolgendem Gliedsatz, der den Gegenstand der Duldung nennt.Belegblock:
O Gott der du bist in der hoͤhe [...] nit straff mich / odder gedulde / das ich inn dieser burg sterbe.
Ein Hund vnnd Esell sind besser vnd leichtlicher zugedulden / als ein voller Mensch.
dannoch gedulde ich, geriche es nicht, als ich zu rechte solte.
als ein armer [...] denselben gewalt also gedulden mussen.
Dartzu des Ertzbischoffliche mantels / vnnd vngeburliche gebrauchung des Bannes / sampt anderen der gleichen / nicht sehen / vil weniger erleyden noch gedulden moge.
antweder wirdet er einen hassen und den andern lieben oder einen gedulden und den andern verachten.
Doch weil sie hat ein trewen muht, | Kan er sie dester baß gedulden.
Dennoch mit Hulden, | Thut GOtt diß gedulden.
das seindt alles weissagung der ufrur, aufbörung, so sie mussen gedulden in irem reich.
er [sitich] mag des regens niht gedulden.
warumb geduldet ir, das der außgeloffen, maineidig münch, der Blärer, prediget wider das klar hell evangelium.
2.
›Geduld üben, geduldig sein, abwarten‹; vereinzelt refl.Belegblock:
Der Lewe lacht vnd sprach / ich mus gedulden / | Weil du wilt mein woltheter sein.
sie aber gab jm mit seuffzen / gelinden worten vnd offt widerholten Vertroͤstung die Antwort / er solte sich gedulten.