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englisch,
1
engelsch,
Adj.
›engelhaft, engelsgleich‹; ›zu den Engeln gehörend, die Engel betreffend‹; speziell auch: ›paradiesisch, überirdisch, wunderbar‹; ›gottesfürchtig, gottgefällig‹; häufig als Alternative zu Syntagmen mit Genitivattributen gebraucht (z. B.
der englische fal
anstelle von
der fal der engel
);
vgl.  12.
Gewisse Beleghäufung für Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Phraseme:
der englische grus
›das Ave-Maria‹.
Bedeutungsverwandte:
 15, ; vgl. ,  3.
Gegensätze:
,  2,  1.
Syntagmen:
j. / etw. e. sein
;
j. e. leben, anzuschauen sein, der leib e. formiert sein
;
der englische anblik / bote / chor / preis / schal / trost / verstand / wagen, die englische geselschaft / hand / harmonie / heiligkeit / hierarchie / keuschheit / natur / ordnung / schar / zunge, das englische bild / forschen / her / kleid / leben / lesen / liecht
.

Belegblock:

Luther, WA (
1525
):
in des [teuffels] reich gehets also zuͦ, das nichts anders geschicht denn laster und schande, und kans doch so maysterlich mit aim solchen schoenen scheyn unnd gleissen decken, das mans auch für das aller hailigste, ja für ain Englisch leben ansihet.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
100, 1796
(
Magdeb.
1608
):
[WArnfried] Nam Zuckermandeln / vnd Zybeben / | Dis ist sprach er ein Englisch leben.
Froning, Alsf. Passionssp.
5788
(
ohess.
,
1501ff.
):
du salt hude syn myt mer | myt engelschem pryße | in dem frone paradise!
Gerhard, Hist. alde e
4368
(
omd.
,
um 1340
):
Di scrift [...] | Di gescriben was an di want | Van der engelischen hant.
Gille u. a., M. Beheim
72, 39
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
der englisch val wurt wider kart | durch die menschait geslachte.
Langen, Myst. Leben
158, 13
(
nobd.
,
1463
):
Auch gut ist zw sprechen der / engelisch gruß, daz Aue Maria.
Sachs (
Nürnb.
1559
):
Dieselbig heyst Hester mit nam, | Ein englisch bild mit zucht und scham.
Ebd. (
1563
):
Da wir sampt dem englischen heer | Gott ewig sagen lob vnd ehr.
Ebd. (
1554
):
Wir priestr [...] | [...] halten englische keuschheyt | In unserm priesterlichen stand.
Ebd. (
1563
):
Julij Caesaris frawen; | Die war schön engelisch zuschawen.
Ebd. (
1562
):
Holdselig ist sie personirt, | Von leib gantz engelisch formirt.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Zu einer Jungfraw zart, | Ein Engelischer Bot, | Vom Himmel gesendet wardt.
GOtt wolle jhm vnser seufftzens Singen inn diesem Jammerthal der Zaͤher so lang lassen gefallen, biß er wirdig mache, die suͤssigkeit der Englischen Harmoney in der Glory der Kinder GOttes anzuhoͤren.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
si [...] lebent engelschlichen in flaischlicher nature.
Sudhoff, Paracelsus (
1530
):
also wurden an dem ort die geschöpf gar menschlich und irdisch, die do vorhin gleich als englisch warent.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
daz ain mensch käusch und rain beleib, daz ist mêr engelisch wan menschleich.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
Er was ein junger, einer grossen hoffnung zu Gott, eines englischen anplicks, guͦtter sitten [...].
Kochendörffer, Tilo v. Kulm ;
Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
171, 21
;
Knape, Messerschmidt. Bris.
42, 27
;
Gille u. a., a. a. O.
14, 52
;
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
34, 72
;
Bihlmeyer, Seuse ;
Vetter, Pred. Taulers ; ;
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst ;
Höver, Bonaventura. Itin. B
133
;
Reithmeier, B. v. Chiemsee ;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
82, 40
;
Vgl. ferner s. v.  2,  1,  3.